Bericht über den Marathon in Amsterdam am 21.10.2007
Am 20.10.07 fuhr ich in Begleitung nach Amsterdam.
Ich wollte hier noch mal die 3h-Hürde angreifen und die
Fehler von Berlin vermeiden.
Nach einer kleinen Stadtbesichtigung und einem guten Essen
mit ½ Flasche Rotwein schlief ich zwar gut ein, aber um 4 Uhr war die Nacht für
mich vorbei. Die Angst vor meiner eigenen Courage ließ mich nicht mehr
einschlafen.
So begaben wir uns rechtzeitig zum Olympia-Stadion; der
Himmel war noch bedeckt, die Temperatur betrug 8 Grad. Eine halbe Stunde vor
dem Start kam die Sonne durch und ich entschloss mich, in kurzer Laufkleidung
zu starten. Meine Begleitung bewunderte meinen Mut, da ich sonst eher etwas
wärmer gekleidet laufe. Aber: ich hatte ja schließlich etwas vor. Da muss man
auch mal den Mumm haben und im entsprechenden Tempo loslaufen!
Beim ersten km hatte ich zwar 15 sec verloren, hatte sie
aber nach 2 km wieder eingeholt. Dadurch, dass ich im 2. Startblock loslief, direkt hinter den
Damen und Herren in Schwarz, gab es keinerlei Überholmanöver.
Sehr schnell hatte ich dieses Mal meinen Rhythmus. Entlang
der Grachten und über einige kleinere Brücken, fegte ich über die Strecke. Bis
zur HM-Marke lag ich genau in der Zeit, ahnte aber,
dass es ab jetzt schwer werden würde. Glücklicherweise traf ich hier auf 2
Läufer, die genau mein Tempo liefen. Möglichst unauffällig blieb ich ihnen auf
den Fersen.
So lag ich bei km 30 immer noch in der Zeit. Doch dann
trennten sich die beiden anderen. Einer wurde schneller, der andere langsamer.
Leider lief der schnellere für mich zu flott. So suchte ich nach einem eigenen
geeigneten Tempo. Aber schon bald konnte ich das erforderliche Tempo von 4:15
min/km nicht mehr halten. Mal verlor ich 5 sec, mal 10 sec!
Bei km 36 sah ich dennoch eine realistische Chance mein Ziel
zu erreichen und versuchte noch mal zu beschleunigen. Aber sofort wurde mir
übel: ich war an der K…grenze! So musste ich noch mehr Tempo herausnehmen und
meine aktuelle Hochrechnung lag bei einer 3:05 h. Damit wäre ich in dieser
Situation froh gewesen.
Aber bei km 40 im Park wurde ich wieder stärker und kämpfte
mich ins Rennen zurück. Leider zu spät für eine 2:59 h, doch als dann die
Zuschauer uns Läufer frenetisch anfeuerten, wurden bei mir die Endorphine frei.
Den letzten km lief ich noch in 4 min! Auf der Zielgeraden konnte ich es kaum
fassen: die Uhr blieb für mich bei 3:03:46 h stehen: neue persönliche Bestzeit!
Überglücklich, stolz und mit einer kleinen Freudenträne
verließ ich das Stadion…
Fazit: Wer weiß, wie das Ganze
ausgegangen wäre ohne den „Fehlversuch“ 3 Wochen vorher in Berlin…
Die Strecke in Amsterdam ist
ziemlich flach, weist aber kleinere Steigungen und Gefälle bei den Brücken auf;
einmal geht es unter einer größeren Brücke durch. Der Wind kann eventuell auch
zum Problem werden. Bestzeit ist aber hier möglich.
Aber eins ist sicher: Im nächsten Jahr greife ich wieder an!
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