Bericht über den Marathon in Mainz am 04.05.2008
Tja, jetzt war es soweit: der Marathon in Mainz stand
unmittelbar vor der Tür:
Eigentlich nichts Besonderes, wenn da nicht die Deutschen
Meisterschaften angestanden hätten. Wir rechneten uns ursprünglich mit der
Mannschaft M55 gute Chancen auf einen Podestplatz aus. Wir, das sind Josef
Bodewig, Kurt Dernbecher und meine Wenigkeit, der Günni. Laufkollege Bertram
Keiling laboriert schon seit längerem an einer Verletzung und fiel daher schon
frühzeitig aus.
Das gleiche Schicksal drohte nun vor allem unserem Kurti,
der unter starken Kreuzschmerzen litt. Auch Sepp kämpfte seit kurzem mit
Achillessehnenproblemen.
Nur ich schien unverletzt, aber ich hatte an den letzten 3
Wochenenden jeweils einen Marathon gelaufen - möglicherweise zuviel, um hier
eine gute Zeit zu erreichen. Meine eigenen Erwartungen fielen daher eher
bescheiden aus.
Das Wetter schien wieder schön zu werden, wie fast immer in
Mainz.
Die Strecke ist inzwischen auch hinlänglich bekannt: 2 etwas
unterschiedliche Runden mit gelegentlichen Steigungen; besonders die
Rheinbrücke verlangt einige Körner extra.
So starteten wir mit Axel Bauer und seinem Bus um 5:45 Uhr
in Köllerbach; zugegeben etwas früh, aber die Annehmlichkeiten, die man später
hat, sind dies wert: kurze Wege ab Bus zur
Startnummernausgabe, zu Start und Ziel, und besonders für nachher:
gekühlte Getränke!
Der Startschuss fiel pünktlich um 09:30 Uhr. Schnell kam ich
auf Touren, konnte aber erst bei km 3 mein Tempo sehen, da ich vorher keine
Km-Markierung erkannte: 4:20 min/km waren schnell, aber okay: langsamer werde
ich von selbst. Zügig waren MZ-Neustadt und MZ-Mombach erreicht. Grojo
begleitete mich etliche km und wir unterhielten uns, und das bei dem Tempo! Auf
dem Rückweg zur Stadtmitte wurde km 10 in 44:30 min passiert. Das war recht
flott, aber das wird wohl noch langsamer, dachte ich.
Bei km 13 ging es dann durch die Stadtmitte mit vielen
Zuschauern: das baute auf. Dann das lange Stück mit Gegenlauf nach Weisenau.
Auf dem Rückweg sah ich, dass Sepp und Kurt gar nicht soweit
hinter mir lagen, und die Hoffnung auf eine Platzierung bei der DM wurde wieder
wach.
Mir ging es verdammt gut zu diesem Zeitpunkt.
Dann wieder zurück zu Start und Ziel, wo die Halbmarathonis
uns verließen und wir zur 2. Runde gebeten wurden. Der Applaus gab wieder
Schwung dafür, der aber kurz darauf auf der Rheinbrücke vehement gebremst
wurde: Jetzt nur nicht zuviele Körner lassen!
Die sich anschließende Runde durch MZ-Kostheim verlief für
mich ziemlich flott, obwohl es inzwischen immer wärmer wurde. Nach der Rückkehr
über die Theodor-Heuss-Brücke verlief die Strecke wieder wie die erste Runde,
allerdings ohne die lange Gerade nach Weisenau.
Leider waren nicht mehr viele Zuschauer an der Strecke - wie
auch in St. Wendel das übliche Bild, wenn ein Halbmarathon integriert ist.
Erst wieder Richtung Ziel in der Stadtmitte tobte das Volk.
Ich hatte nur wenig von meiner Lauflaune verloren und
steuerte unaufhaltsam Richtung Zielmarke. Zur allgemeinen Überraschung blieb
die Uhr bei 3:08:55 h stehen, einer Zeit, mit der ich nie gerechnet hätte.
Letztendlich finishten auch meine beiden Altersgenossen Sepp
und Kurt, denen ich hiermit danken möchte, dass sie trotz ihrer Verletzungen
den Marathon gelaufen sind.
Bei der Siegerehrung stellten wir dann fest, dass wir auf
dem etwas undankbaren 4. Platz gelandet sind. Trotzdem - ein schöner
Marathontag, den ich so schnell nicht vergessen werde.
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