Bericht über den 5. TUI-Marathon in Palma de Mallorca am 19.10.2008
Diesen Marathon bestritt ich bereits vor 3 Jahren, aber
Mallorca ist eigentlich immer eine Reise wert. Zum einen wegen des Wetters, zum
anderen natürlich wegen der Schönheit der Insel. Da ich bereits in 2005 nur
eine Woche hier verweilen konnte, bot es sich an nochmals hier aufzutauchen und
die Insel noch mehr zu erkunden.
So ergab es sich, dass der einzige Lauftag tatsächlich der
Sonntag wurde, an dem der 5. TUI-Marathon statt fand.
So flogen meine Partnerin
Margit und ich am Mittwochmorgen vom Flughafen Zweibrücken nach Palma. Um
unabhängig zu sein, hatte ich bereits vorher ein Mietauto geordert. Ebenfalls
mit von der Partie war mein Laufkumpel Hans, der allerdings mit seiner Frau
Ellen von Saarbrücken nach Palma startete.
Am Samstagmittag
fuhren wir dann in die mallorquinische Hauptstadt um unsere Startunterlagen zu
empfangen. Das Ganze hat sich gegenüber 2005 enorm gemausert. Der
Marathon-Markt bietet jetzt viel mehr; wer aber nach anderen
Marathon-Veranstaltern sucht, tut dies vergebens.
Eigentlich sollte es
heute laut Wetterbericht regnen; es war aber herrlichstes Wetter mit
Temperaturen um die 25 Grad - und für Sonntag sollte es sonnig werden…
So war es dann auch tatsächlich am Sonntagmorgen um 8 Uhr
schon 20 Grad warm. Für mich war klar, dass ich heute eine Zeit von 3:45 h
anstreben würde. Nächste Woche steht für mich in Saarbrücken der 200. Marathon
an; und den will ich mit meiner Lauffreundin Michèle bestreiten, die dort ihren
1. Marathon laufen wird - eine schöne Kombination! Und in Saarbrücken will ich
fit sein, auch wenn ich dort keine Rekordjagd machen würde…
Punkt 9 Uhr wurden wir dann auf die Reise geschickt. Die
Strecke führte zunächst leicht abfallend Richtung Porto Pi (oder Cala Major - ein
Ort, der vielleicht besser bekannt ist J ).
Dadurch nahmen Hans und ich etwas mehr Fahrt auf als
beabsichtigt, der 1. km in 4:23 min. Andererseits waren die Temperaturen jetzt
noch einigermaßen erträglich.
Trotzdem galt es an den V-Stellen immer schön Wasser zu
tanken - die Temperaturen stiegen - und es war leicht schwül. Ich bemerkte
bereits nach 2 km einen erhöhten Wasserverlust, und nahm Tempo heraus. Hans
hingegen gab weiterhin Gas und entschwand irgendwann…
Nach ca. 10 km waren wir wieder auf Höhe des Startbereiches
und konnten die Kathedrale „La Seu“ bewundern, die links von uns lang; rechts
das Meer, dazu Margit und Ellen. Für die Zuschauer beste äußere Bedingungen,
für uns Läufer wurde es immer beschwerlicher, da wärmer.
Nun ging es abwechselnd durch die Stadt Palma: immer wieder
liefen wir durch die kleinen Gassen - kreuz und quer: interessant und schattig,
aber auch kurvenreich.
Bei km 19 verließen uns die Halbmarathonis, die mit uns
gestartet waren, Richtung Ziel, während wir Marathonis uns nach links wandten
Richtung S’ Arenal, wo auch unser Hotel war.
Die Strecke wurde jetzt weniger beschaulich, aber hie und da
gab es etwas Applaus von den jetzt spärlichen Zuschauern. Nach 1:44 h
überschritt ich die Halbmarathon-Marke, wusste aber, dass ich die 2. Hälfte
nicht gleich schnell bestreiten würde.
Es wurde langsam übersichtlich auf der Strecke. Die meisten
Marathonis zollten den Temperaturen Tribut und liefen langsamer als sie das
normalerweise tun würden.
Endlich kam S’ Arenal und wir steuerten km 30 zu. Am
Ballermann 6 war wieder Wendepunkt. Von nun an gab es nur noch eine Richtung:
nach Palma mit der Kathedrale, die uns schon bald den Weg weisen sollte.
So schön dieser Gedanke war, so hart aber auch die Tatsache,
dass der Wind jetzt vornehmlich von hinten und nur gelegentlich von der
Meeresseite kam. Abkühlung gab es keine mehr - wenn man mal von den wenigen
Duschen, die aufgebaut waren, absieht.
Diese Tatsache führte dann auch zu dem ein oder anderen
Kreislaufkollaps.
Ich will hier keinem meiner Laufkollegen, die es da erwischt
hat, einen Vorwurf machen: das geht manchmal so schnell, dass man einfach nicht
mehr reagieren kann.
Da wird einem schwarz vor Augen - und das war’s dann!
Als wir später durch die befestigten Wege durch die Dünen
laufen, schwankt ein Läufer vor mir her. Ich überlasse ihm meine Wasserflasche,
die ich an der letzten V-Stelle mitgenommen habe, und sage zu ihm: “Pass auf
Dich auf!“
Ich selbst fühle mich gut, werde aber noch vorsichtiger und
laufe nie unter Sauerstoffschuld.
So steuere ich schon bald Richtung Hafen bzw. Kathedrale.
Kurz vor dem Zieleinlauf stehen Margit und Ellen und feuern mich an. Der orange
Teppich über den Holzplanken und die zahlreichen Zuschauer machen das Ganze zu
einem Erlebnis.
Im Ziel wartet schon Hans, der nach 3:22 h eingelaufen ist:
eine hervorragende Zeit unter den gegebenen Umständen, was auch durch seinen
61. Platz im Gesamtklassement unterstrichen wird. Ich selbst wurde 114., in der
AK55 allerdings 4. - auch nicht schlecht, meine Zeit: 3:34 h.
Nach dem Duschen ging es dann zurück an den Strand, wo uns
Thai-Mädchen die strapazierten Muskeln massierten. J J
Abends wurde dann in der „Schinkenstraße“ kräftig hydriert -
gehört auch dazu!!
Fazit: Eine schöne Veranstaltung, die man aber aufgrund der
meist zu erwartenden hohen Temperaturen nicht zu ernst nehmen sollte. Es ist
sinnvoller einen Genusslauf daraus zu machen.
Dem Veranstalter kann man raten, vernünftige Duschen bereit
zu stellen: diese waren erstens kaum zu finden (da keine Ausschilderung),
zweitens war das Wasser kalt und floss nur spärlich aus den sog. „Duschköpfen“
und drittens passt dieses „Ambiente“ überhaupt nicht in den Rest der
Veranstaltung.
Man könnte auch etwas mehr für die Läufer und Zuschauer tun,
was die anschließende Aufnahme von Verpflegung in Form von Speisen und
Getränken angeht. Damit kann man sogar Geld verdienen…
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