Bericht über meinen 200. Marathon am 26.10.2008 in
Saarbrücken
An diesem Morgen standen Michèle und ich zum ersten Mal
gemeinsam an der Startlinie eines Marathons; Michèle, mit der ich öfters
trainiert hatte - vor allem die langen Läufe - zum allerersten Mal überhaupt
bei einem Wettkampf und ich wollte meinen 200. Marathon absolvieren…
Das Wetter war nahezu ideal: trocken und kühl - anfangs
vielleicht etwas zu kühl - mit Sonne.
Die Strecke verlief wie die beiden vergangenen Jahre auch in
4 Runden entlang der Saar. Start war unterhalb des Staatstheaters auf dem
Leinpfad. Von hier lief man ca. 2 km Richtung Westspange, die man dann auch
überquerte (10 Höhenmeter); danach lief man auf der anderen Saarseite bis zur Daarler Brücke, die man nach einer kleinen Schleife
ebenfalls überquerte, erledigte eine weitere Schleife zum Heizkraftwerk, um
dann nach 7,5 km wieder auf den Leinpfad zurückzukehren und Richtung Theater zu
laufen. Kurz vor dem Theater - nach ca. 9 km - bog man nach rechts ab zum St. Johanner Markt und mit einem Bogen wieder zurück. Dann war
man wieder an der Saar und die Runde war komplett.
Manche Leute mögen keine 4 Runden, ich dagegen finde sie
sehr praktisch: Man kennt nach einer Runde die komplette Strecke und kann sich
auf den Rest einstellen. Etwas unangenehm ist vielleicht ein Teilstück entlang
der Autobahn, wenn man aber in so angenehmer Gesellschaft ist wie ich, lässt
sich auch dies gut aushalten…
Da es sich um Michèles ersten
Marathon handelte, wusste ich nicht 100%ig welches Zeitziel wir uns stecken
sollten, hatte aber eine Zeit knapp unter 3:30 h im Kopf. Ich wollte sie auf
keinen Fall unterfordern, aber manchmal kann daraus eine Gratwanderung werden.
Ich weiß wovon ich spreche bzw. schreibe. J
Wegen meines 200. Marathons waren wir zeitweise - bereits
vor dem Start von einem Fernsehteam umgeben. Außerdem leistete uns meine Margit
wieder angenehme und wertvolle Gesellschaft.
So fiel um 10 Uhr der Startschuss und wir nahmen schnell Tempo auf.
Recht flott hatten wir unseren Rhythmus gefunden, was bedeutete, dass wir einen
km-Schnitt von 4:45 min/km vorlegten. Michèle lief immer knapp vor mir auf der
linken Seite - wie übrigens im Training auch. Möglicherweise bin ich der
einzige Pacemaker, der hinterher läuft… J
Die Tatsache, dass die 3:15 h-Gruppe nicht weit weg von uns war,
bestätigte mir, dass wir zügig unterwegs waren, vielleicht zu zügig?? Aber ich
wollte das Risiko eingehen und gab Michèle „die lange Leine“. Für die ersten 10
km benötigten wir 47:38 min - ganz nett!
Auf dem St. Johanner Markt feuerten uns die
meisten Zuschauer an, darunter natürlich viele Bekannte und Verwandte, die sich
wohl schon hier über unser Tempo wunderten.
Durch die kurzen Wege über die Brücken konnten uns unsere Fans sehr
häufig sehen, auch ein großer Vorteil dieser Streckenführung!!
Inzwischen hatte ich geplant das eingeschlagene Tempo bis zur
Halbmarathonmarke nach 2 Runden durchzulaufen, um dann mit etwas weniger
Geschwindigkeit die nächsten km bis zur dritten Runde zu absolvieren. Danach
wollte ich schauen, was noch auf der letzten Runde zu machen ist.
So war der Halbmarathon nach 1:41:30 h absolviert. Meine Hochrechnung
(das Ganze mal zwei) ergab also eine
Endzeit von 3:23 h. Doch das würde wohl nicht drin sein…
Andererseits machte Michèle immer noch den Eindruck als wäre sie gerade
erst gestartet, aber auch das kenne ich von unseren Trainingseinheiten…
Unterwegs begegneten wir immer wieder Bekannten, die uns viel Glück
wünschten. Selbst aus den Pacemaker-Gruppen klang häufig ein gemeinsames
„Hallo, Günni!!“
Es war schon ein tolles Erlebnis hier in der Heimat meinen
Jubiläumslauf zu absolvieren. Aber das wurde während des Rennens eigentlich zur
Nebensache. Mir war es wichtiger, dass Michèle ihren 1. Marathon so gut wie
möglich absolvieren würde.
Dadurch, dass wir unser Tempo immer noch nicht gedrosselt hatten,
schien es durchaus möglich, die 2. Hälfte genauso schnell zu laufen wie die
erste.
So begaben wir uns - angefeuert von vielen Bekannten und Verwandten -
auf die letzte Runde. Jetzt wollte ich auch kein Tempo mehr herausnehmen.
Michèle schien sowieso unbeeindruckt und lief so locker wie ich bisher kaum
jemanden anders nach 32 km erlebt habe. Ich hatte keine Zweifel, dass sie das
Tempo durchhalten würde.
Ich hoffte jetzt für sie nur noch auf eine gute Platzierung; es kam
sogar von außen die Information, dass sie die dritte Frau sei.
Leider stellte sich dies als falsch heraus, nachdem wir nach 3:23 h das
Ziel erreichten.
Trotzdem: sie feierte mit dem 4. Platz im Gesamtklassement der Frauen
und als Dritte in der W20 einen glänzenden Einstand. Dass auch ich ebenfalls
noch Dritter in der M55 wurde, rundete diesen sportlich so erfolgreichen Tag
ab.
Wir durften viele Glückwünsche entgegen nehmen.
Vielen Dank an alle unsere Freunde!
Fazit: Ich freue mich schon auf den nächsten
Marathon mit Michèle und natürlich auf meinen 250. Marathon…. J J J
Über andere Dinge wie Organisation, Strecke,
Positives, Negatives usw. möchte ich in diesem Bericht nicht eingehen. Dies
kann in anderen Foren gemacht werden mit vielerlei Meinungen, die aus
subjektiver Sicht gegeben werden und es Wert sind, gelesen zu werden.
Für Michèle und mich war es ein erfolgreicher
und sehr schöner Tag, an den wir lange denken werden. Uns hat es tierischen
Spaß gemacht in Saarbrücken Marathon zu laufen. Wir wünschen der Veranstaltung
alles Gute, damit wir sie noch lange besuchen können.
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