Bericht über den City-Marathon in Darmstadt am 05.09.2010
An diesem Wochenende
wiederholte sich der Ablauf von letzter Woche: Samstags 42 km wandern, am
Sonntag 42 km laufen.
Nach dem hügeligen
IVV-Marathon im Taunus fuhren Margit und ich weiter nach Darmstadt. Dort sollte
am nächsten Tag um 9 Uhr der Startschuss zum 3. City-Marathon fallen.
Nach dem Abholen der
Startunterlagen und der damit verbundenen ersten Orientierung vor Ort, checkten
wir im Hotel ein und begaben uns in die City. Dort belebten viele Leute
anlässlich des dortigen Weinfestes die Innenstadt. Es gab natürlich viele
Köstlichenkeiten zum Essen, aber auch zum Trinken. Somit war die Frage nach dem
Abendessen auch schnell geklärt.
Gegen 21 Uhr zogen
wir es dann aber vor Richtung Hotel zu schlendern. So kamen wir noch zu etwa 9
Stunden Schlaf – mehr als genug vor einem Marathon.
Am nächsten Tag lief
alles wie am Schnürchen. So stand ich in kurzer Laufkleidung rechtzeitig am
Start und hoffte auf die wärmende Sonne. Es war nämlich noch sehr kühl, und der
Wind tat ein Übriges.
Punkt 9 Uhr wurden wir auf die Reise geschickt. Etwa 250
Marathonis und über 2000 Halbmarathonis bevölkerten schlagartig die Straße. Vor
dem Start hatte ich von anderen Läufern gehört, dass es hier ziemlich hügelig
sein soll. Das konnte ich zwar nicht so recht glauben, nahm aber dann doch als
Zeitziel die 4-h-Marke ins Visier. Die anderen sollten Recht behalten. Bereits
nach der 1. Kurve ging es bergauf. Dies setzte sich bis kurz vor km 3 fort. Bis
dahin ging es vornehmlich auf Teer bergan. Wir liefen Richtung Dieburg.
Erinnerungen an alte Zeiten wurden wach. Schließlich hatte ich dort vor vielen
Jahren mein Fachhochschulstudium absolviert.
Wir bogen jetzt aber nach links in den Wald ab. Schotter war
nun unser ständiger Begleiter. Bis kurz vor km 10, den ich in gut 56 min
erreichte, ging es ständig auf und ab, teilweise sogar ziemlich lange aufwärts.
Dann hatten wir wieder festen Boden unter den Füssen. Hinter km 11 ging es
wieder hinauf. Hier lief man zwar in voller Sonne, aber ein kalter Gegenwind
ließ mich ein wenig frösteln. Was wird das erst im Winter ??!!
Oben angekommen, ging der Teer in Schotter über, und wir
tauchten erneut in den Wald ein. Erst kurz nach km 15 kamen wir wieder auf die
anfangs erwähnte Straße, und liefen jetzt quasi im Gegenverkehr, den es
allerdings noch nicht gab, zurück Richtung Stadt. Erst bergauf, dann bergab.
Kurz vor Darmstadt kamen uns die führenden Marathonläufer entgegen. Sie hatten
jetzt knapp 22 km hinter sich, wir etwa 17 km. Dann bogen wir nach links ab und
drehten eine „Ehrenrunde“ durch die Stadt. Jetzt begann der Lauf erst zum „City“-Lauf
zu werden. Natürlich ging es ständig auf und ab. Aber wir konnten einige
Sehenswürdigkeiten – zumindest mit einem Auge – bewundern: die Mathildenhöhe
mit der Russischen Kapelle, die Rosenhöhe mit dem imposanten Löwentor, das neue
Kongresszentrum, das Schloss, das Landesmuseum…
Dann bogen wir wieder auf die Straße ein, auf der wir
gestartet waren. Die Halbmarathonis hatten längst zum Endspurt angesetzt, wir
aber wurden auf die rechte Spur verwiesen und begannen unsere 2. Runde. Die
Halbmarathonmarke war aber noch nicht erreicht. Erst nach knapp 1:57 h konnte
ich sie passieren.
Da ich ja nun wusste, was kommen würde, ging ich die 2.
Runde behutsam an. Aber es war jetzt ruhig auf der Strecke, sehr ruhig. Es
waren vorher bestimmt 10x mehr Halbmarathonis als Marathonis unterwegs. Und von
Letzteren waren auch noch einige vorzeitig ins Ziel abgebogen. Nur vereinzelt
waren nun noch Läufer vor bzw. hinter mir zu erkennen.
Inzwischen bemerkte ich auch, dass ich schon einige km in
Knochen hatte. Dies schlug sich aber noch nicht im Tempo nieder. Ich schloss
aber nicht mehr aus, dass meine Endzeit womöglich über 4 h liegen könnte.
Aber manchmal kommt es ja anders als man denkt!
Ich kämpfte mich nun an einzelne Läufer vor mir heran und
überholte sie. Selbst einige Staffelläufer ließ ich hinter mir. Der Lauf
begann, mir Spaß zu machen. Nur noch sporadisch schaute ich auf die Uhr. Dabei
stellte ich aber fest, dass ich etwas schneller wurde. Dies sollte sich auch
bis ins Ziel nicht mehr ändern.
Bei km 40 registrierte ich dann, dass noch eine Zeit unter
3:50 h möglich war, genau wie letzte Woche. Daher legte ich noch einen sauberen
Endspurt hin und ich beendete den Marathon nach 3:49:33 h. Strahlend entdeckte
ich dann auch Margit, die mich bereits erwartet hatte. Die Startnummer 100, die
mir zufällig erteilt worden war, hatte mir Glück gebracht.
Das Schönste ist jedoch, dass ich inzwischen fast komplett
schmerzfrei bin. Daher schaue ich auch optimistisch in die Zukunft. Nächste
Woche wartet das nächste „Doppelwochenende“, diesmal in Belgien.
Ein späterer Blick in
die Ergebnisliste bescherte mir eine weitere Überraschung: Ich hatte
tatsächlich Platz 3 in meiner AK erreicht, was mir noch eine Flasche Rotwein
einbrachte. Prosit!!
Bleibt noch zu
erwähnen, dass das Start- und Zielgelände im Bürgerpark Nord sehr geräumig ist.
Man kann sehr gut parken und hat im Ziel kurze Wege zur Verpflegung und zum
Duschen. Diese waren allerdings kalt. Die Verpflegung unterwegs ist gut,
inklusive Cola.
Da ich während des
Marathons nicht genug Zeit hatte, die Sehenwürdigkeiten etwas genauer zu
beäugen, fuhren Margit und ich noch zur Mathildenhöhe, um die Russsiche Kirche
und alles andere zu besichtigen. Erst danach ging es zurück ins Saarland. Der
Abend klang dann in einem nahen Restaurant aus…
Zurück zur Startseite Zurück zur
Marathonübersicht