Bericht über den Marathon in Monschau am 08.08.2010
Normalerweise kann
man davon ausgehen, dass die Temperaturen im August etwas höher liegen. Der
Wetterbericht hatte dies auch noch am Samstag angekündigt. Aber oft kommt es
anders! So fand ich mich am frühen Sonntagmorgen im strömenden Regen wieder als
ich meinen Peugeot Richtung Eifel steuerte.
Ich war allein
unterwegs. Margit durfte noch schlafen. Was sollte sie auch bei diesem Wetter
in der Eifel? Und Monschau liegt morgens um 8 Uhr, wenn der Startschuss fällt,
noch im Tiefschlaf. Außerdem ist der Start gar nicht in Monschau, sondern in
Konzen, ca 6 km weiter Richtung Aachen.
Dort traf ich dann um
07:10 Uhr ein. Es nieselte. Da ich die Örtlichkeiten kenne, führte mich mein
Weg sofort zur Startnummernausgabe und danach zum Kaffee. Ein leichtes
Frühstück musste schon noch sein vor meinem 10. Start hier in Konzen. Danach
noch ein paar Worte mit anderen, mir bekannten Läufern und dann aber nix wie
ans Auto und fix Fertigmachen für meinen 226. Marathon. Über ein T-Shirt zog
ich mein Vereinstrikot; die kurze Hose hatte ich schon an. An Regenschutz hatte
ich nicht gedacht. Ich wünsche mir mal wieder einen Lauf mit 25 bis 30 Grad
Wärme! Ich liebe die Sonne, auch wenn man dann nicht so flott laufen kann.
Aber heute beginnt der Lauf mit Nieselregen, der aber später
aufhören sollte. Ich reihe mich hinter 4h-Hasen ein, und begebe mich auf die Strecke,
die ich inzwischen wie im Schlaf kenne. Sie hat sich in all den Jahren nicht
geändert – nur einige Windkrafträder sind von Jahr zu Jahr hinzugekommen.
Die 13 Grad Celcius sind alles andere als sommerlich, und
später auf den Höhen fröstelte es mich auch das ein oder andere Mal, besonders
wenn es etwas windig wurde.
Das 1. Highlight der Strecke ist die Durchquerung des Städtchens
Monschau, das wir nach knapp 5 km erreichen. Danach geht es entlang der Rur zur
1. Steigung bei km 7. Im nun folgenden Örtchen Widdau (km 10,5) ist der 1.
Staffelwechsel. Das sorgt immer wieder für Stimmung an den Wechselzonen. Danach
folgt ein langes Stück durch den Eifelwald, in dem es teilweise lang und heftig
bergan, aber auch bergab geht. Schließlich überqueren wir die Hauptstraße, auf
der ich am Morgen Monschau angesteuert habe. Kurz danach wieder Verpflegung,
Wechselzone und Halbzeit. Ich bin bisher 2:05 h unterwegs. Den Anschluss an die
4-h-Hasen habe ich schon vorher verloren, weil das Frühstück seinen Lauf nahm…
Nun geht es flach mit leichten Steigungen weiter, danach
wieder Richtung Tal.
Die Strecke ist trotz des Regens in einem recht guten
Zustand. Die zahlreichen Pfützen muss man allerdings umkurven, und an manchen
Stellen ist es auch glatt.
Ganz langsam denke ich schon an den nächsten Ort, den ich
sehr mag: an Kalterherberg. Hier geht es nämlich auf griffigem Teer nur
abwärts. Die Zuschauer verpflegen einen zusätzlich mit Wasser und Cola, und an
der letzten Wechselzone für die Staffelläufer wird es auch wieder laut.
Es gilt aber auch gleichzeitig an die letzte ganz große
Herausforderung zu denken: ab km 33,5 geht es für knapp 2 km steil bergauf, das
Ganze auf Teer – und wenn man „Glück“ hat, in voller Sonne. Doch die hat sich
ja hinter den Wolken versteckt. In meinen bisherigen Läufen bin ich diese
Passage immer gelaufen, nicht gewandert. So halte ich es auch diesmal.
Ich fühle mich heute ausgesprochen gut; auch mein rechter
Oberschenkel, der mich seit fast 1 ½ Jahren quält, verbreitet kaum Schmerzen.
Die positive Tendenz seit der Behandlung bei einem fähigen Orthopäden scheint
sich fortzusetzen! So laufe ich frohgemut durch Mützenich mit seinen
freundlichen Einwohnern, und steuere auf km 41 zu. Hier beginnt die letzte
Steigung vor dem Ziel. Nach einer ganz kurzen Gehpause, laufe ich dann weiter
und sehe auch schon die Kirche des Ortes Konzen: das Ziel.
Nach 4:04:29 h überquere ich mal wieder die dazugehörende
Linie. Werner Otto, ein Sportreiseveranstalter, den ich übrigens sehr empfehlen
kann, begrüßt mich und gratuliert mir. Nächstes Jahr werde ich wohl mit ihm
einen Trip nach Island unternehmen, natürlich mit Marathon…
Die Sonne hat sich
nicht mehr blicken lassen. Nach dem Duschen stärke ich mich noch mit einer
leckeren Bauernpfanne und Bratkartoffeln. Die Verpflegung ist hier übrigens
sehr gut, genauso wie die gesamte Organisation. Dann bis nächstes Jahr!!
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