Bericht über den Marathon in Muttenz (CH) am 24.04.2010

 

Der ein oder andere wird sich fragen, wo liegt denn eigentlich dieses Muttenz. Tja, der Ort liegt unweit von Basel im Baseler Land. Autofahrer kennen vielleicht den Unterschied zwischen den schweizerischen Kennzeichen „BS“ und „BL“. BS bedeutet „Basel-Stadt“ und BL bedeutet „Basel-Land“. Muttenz gehört zu BL, ist aber nur ca. 5 -6 km von der Kantonshauptstadt entfernt. In  diesem Jahr wurde dieser familiäre Marathon zum 3. Mal ausgerichtet, von einer Handvoll idealistischer Läufer – ein Lauf von Läufern für Läufer – kein Kommerz – kein Startgeld – keine Medaille. Man will hier keinen großen Gewinn machen und gibt die Sponsorengelder in Form von freier Verpflegung auf der Strecke an die Läufer weiter. Es ist ein Kleinod in der Marathonszene und ein Geheimtipp.

 

Margit und ich reisten bereits am Freitagnachmittag an, bezogen Quartier in einem guten Hotel und besichtigten am frühen Abend die Baseler Altstadt. Wir genossen die warmen Temperaturen, die gut über 20 Grad lagen. Der Wind, den wir in den letzten Tagen zuhause vorfanden, war hier nicht. Wir konnten sogar im Freien speisen.

 

Am nächsten Morgen fuhren wir dann zum Startort. Start und Ziel sind direkt vor der Kirche, auf dem Dorfplatz. Man war gerade dabei, Start- und Zielbereich aufzubauen. Christoph, der „Hauptverantwortliche“ begrüßte uns. Er erzählte, dass er insgesamt ca. 45 Läufer erwartet, davon 5, die nur den 2/3-Marathon laufen.

 

Punkt 10 Uhr erfolgte dann der Start. Ich startete wie letzte Woche im kurzen Dress. Es sollte warm werden…

Christoph lief selbst mit, und es bildete sich eine etwa 7-köpfige Gruppe um ihn herum. So liefen wir meist gemeinsam die 1. Schlaufe. Sie war 17 km lang und insgesamt flach. Sie führte uns entlang der Birs, die später in den Rhein mündet. An dieser Mündung liefen wir entlang und dann einige Zeit am Rhein vorbei - bis auf einige 100 m ein beschauliches Teilstück. Teer und Wiesenwege wechselten sich ab.

 

Nach 1:37 h waren wir wieder auf dem Dorfplatz. Nun machten wir uns auf die 2. Schlaufe mit exakt 12 km Länge. Zunächst verlief die Strecke wie beim ersten Mal, aber nach ca. 400 m bogen wir ab. Nun ging es zur Sache. Schließlich hatte uns Christoph ja gut 600 Höhenmeter versprochen. Auf dem Alpweg, der jetzt noch geteert war, ging es nach oben. Die Gruppe trennte sich nun, da jeder sein eigenes Tempo laufen musste.

Zu meiner eigenen Überraschung fand ich mich ganz vorne wieder. Ich hatte einen mir angenehmen Rhythmus gefunden. Waldwege wie der „Paradiesweg“ machten ihrem Namen alle Ehre. Die Strecke verlief nun immer mehr in der Natur. Blühende Apfelbäume, sattes Grün und springlebendige Eidechsen zierten unseren Weg. Von oben konnte man sehr gut Basel mit seinen hohen Gebäuden erkennen. Wenig später sah man nur noch Natur pur. Ein ständiges Auf und Ab forderte einiges von uns. Über Teerstraßen ging es wieder nach unten Richtung Dorfplatz, wo Margit auf mich wartete.

 

Nach jetzt  2:48 h machte ich mich auf die 3. Schlaufe von 13,195 km. Zunächst ging es etwas 2 – 3 km mit der 1. Schlaufe, dann bogen wir scharf nach links ab. Da uns noch einige Höhenmeter fehlten, ging es gleich auch wieder nach oben. Dabei querten wir auch irgendwo und irgendwie die 2. Schlaufe. Man musste doch etwas aufpassen um sich nicht zu verlaufen. Aber wenn man sich mal mit der Markierung vertraut gemacht hatte, war auch dies kein Problem.  Leider kam es aber vor, dass nicht mehr alle Markierungen da waren – sie waren abgerissen…

 

Bei km 38 kamen wir an eine V-Stelle, die wir schon von der 2. Schlaufe kannten. Kurz danach eine Streckenteilung, die uns nach rechts und damit nach oben führte. Christoph hatte noch eine Überraschung für uns bereit. Die Burg Wartenberg, die man von Muttenz sehen konnte, durften wir nun besuchen. Dummerweise liegen ja die meisten Burgen ganz oben: also nochmals schnaufen.

Nach der Burg fiel das Gelände dann steil ab, kurz danach aber auch wieder ein Stück bergauf. Nachdem dieses Stück auch geschafft war, ließ ich mich nach unten Richtung Ziel fallen. Über griffigen Teer machte ich noch etwas an Zeit gut und lief nach 4:09:59 h ins Ziel.

Ein abwechslungsreicher Marathon fand nach der Dusche im Hallenbad in gemütlicher Runde auf dem Dorfplatz seinen Abschluss.

 

Insgesamt ist dieser Marathon eine Reise wert, absolut empfehlenswert.

 

Noch ein Tipp: Am 15. Mai findet in Nidau ein 50 km-Lauf statt. Er führt rund um den Bieler See und ist im Prinzip der Nachfolger des Marathons „RUBI“. Ein Idealist namens Christoph Allemann zeichnet sich verantwortlich. Infos unter: www.ultrabielersee.ch . Leider bin ich selbst für dieses Wochenende schon in Winterthur gemeldet. Aber in 2011 soll er auch noch stattfinden…

 

 

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