Bericht über den Marathon in Winterthur (CH) am 16.05.2010
Ursprünglich ging ich
davon aus, dass es sich hier um einen sogenannten City-Marathon handelt. Aber
dies ist Geschichte. Seit 2007 findet der Winterthur-Marathon als
Landschaftsmarathon statt. Bei dem vielen Grün, das man hier vorfindet, bietet
sich dies auch an.
Margit und ich
reisten bereits am Vortag an; wir wollten noch etwas die Stadt besichtigen. Wir
nächtigten hier bereits zum 2. Mal. Damals war der Marathon in Frauenfeld der
Anlass; aufgrund der früh hereinbrechenden Dunkelheit, konnten wir seinerzeit
aber nicht mehr viel ansehen. Außerdem war es ziemlich kalt.
Heute war es zwar
auch nicht unbedingt wärmer, aber heller. Es regnete immer mal wieder, und es
sollte auch die ganze Nacht regnen.
Ab 17 Uhr, wenn die
Läden schließen, ist die Fußgängerzone fast wie ausgestorben. Lediglich im
Einkaufszentrum am Bahnhof konnte man noch von regem Betrieb sprechen.
Margit und ich zogen
uns früh ins Hotel zurück. Start war am nächsten Morgen bereits um 9 Uhr. Der
Parkplatz, den wir gegen 8 Uhr ansteuerten, war groß genug die Fahrzeuge der
Marathonis und sonstigen Läufer aufzunehmen.
Es gab keinerlei
bekannte Gesichter, dachte aber an Daniel, den ich bereits in Muttenz und St.
Wendel getroffen hatte. Er wohnt in der Schweiz und schreibt schöne
Laufberichte für www.marathon4you.de
. Kaum hatte ich meinen Gedanken ausgesprochen, erspähte ich ihn auch schon an
seinem Wagen. So spielt das Schicksal: innerhalb von 4 Wochen waren wir beide
3x am gleichen Start!
Pünktlich um 9 Uhr
wurden wir auf die Reise geschickt. Insgesamt starteten 250 Läufer und
Läuferinnen auf die lange Distanz. Später waren noch ca. 50 Staffeln, viele
Halbmarathonis und auch 10-km-Läufer unterwegs. Zusätzlich gab es auch noch
einen 1200m-Lauf für die Jugend.
Wenige hundert Meter nach dem Start konnten wir feststellen,
dass der Kurs auch nicht unbedingt als flach angesehen werden konnte. Nach ca.
4 km verließen wir den Asphalt, und hatten nun einen befestigten Weg unter den
Füßen. Daniel sah ich nicht mehr, vermutete ihn aber vor mir. Nach der ersten
„PP“ überholte er mich jedoch; er war in Begleitung einer Läuferin, die heute
ihren 1. Marathon bestritt, wie mir Daniel später erzählte. Ich holte schnell
wieder zu ihnen auf, lief aber immer hinter den Beiden. Sie unterhielten sich
angeregt. Ich selbst genoss die wachsende Ruhe um mich herum.
Wir liefen nun in einer Schleife direkt an einen Bach namens
Töss, praktisch wieder zurück Richtung Winterthur. Die Strecke wurde
unwegsamer. Wasserpfützen, Matsch und Wurzeln erforderten jetzt mehr Vorsicht.
Kurz vor km 10 überquerten wir die Töss und liefen wieder in die andere
Richtung.
Als nächstes galt es jetzt den Eschenberg zu umlaufen. Dabei
musste man allerdings ein paar Höhenmeter überwinden. Gelegentlich wurde man
jetzt von einem Staffelläufer oder Halbmarathoni überholt. Etwa bei km 17 wurde
es noch steiler, und es war gut schon mal an die 2. Runde zu denken…
Dann wurde das Gelände offener und man konnte die anderen
Läufer vor einem sehen, die sich jetzt in einigen Schleifen wieder nach unten
bewegten.
An irgendeiner V-Stelle habe ich dann auch Daniel und Sabine
überholt. Kurz bevor man zu Start und Ziel zurückkehrte, wurden die Marathonis
nach links geschickt ohne die Anfeuerungen des Publikums erhaschen zu können.
Margit stand am Straßenrand und machte ein Durchgangsfoto
nach einer Zeit von 1:54 h.
Dann ging es wie zuvor in der 1. Runde wieder etwas bergauf
und weg von der Stadt in den Wald und an den Fluß.
Wie schon in St. Wendel begann es auch hier mit der 2. Runde
zu regnen, erst nur tröpfchenweise, dann heftiger. Zunächst bot das Laub der
Bäume noch etwas Schutz, doch irgendwann war ich nass. Auch die Strecke litt
nun unter dem Wetter. Sie weichte auf, und man musste noch vorsichtiger sein
als vorher. Daher lief ich noch etwas langsamer. Meine Beine dankten es mir:
irgendwie waren sie heute müde.
Trotzdem überholte ich noch den ein oder anderen, während
ich selbst von Staffelläufern und den 10-km-Sprintern überholt wurde.
Doch nach 3:52 h war mein 222. Marathon zu Ende.
Nach einem langen Gespräch mit Daniel, der die Debütantin
nur 2 min nach mir ins Ziel brachte, ging es zum Duschen, Verpflegen und dann
ab nach Hause.
Alles in allem war es
eine gelungene Veranstaltung. Die Strecke ist sehr schön. Bei schönerem Wetter
kann man ihr bestimmt noch mehr abgewinnen. Schade fand ich allerdings, dass
man im Ziel die Medaille nicht bekommt, weil man sie schon hat, ob man die 42
km gelaufen ist oder nicht. Besonders für die Debütanten wäre es eine schöne
Geste gewesen…
Wie dem auch sei:
nächste Woche geht es nach Kopenhagen, und im Oktober wieder in die Schweiz.
Dann wartet der Luzern-Marathon auf mich.
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