Bericht über den Marathon in Basel (CH) am 11.09.2011
Am Samstag reisten
Margit und ich Richtung Süden und waren gegen 14 Uhr in dem Hotel, in dem wir
bereits anläßlich des Muttenz-Marathons übernachtet hatten.
Da wir uns deshalb
schon ein wenig in Basel auskannten, waren wir schnell am Barfüßerplatz, wo es
die Startunterlagen gab. Hier sollten dann am nächsten Tag auch die Duschzelte
stehen.
Die Marathonmesse ist
sehr übersichtlich, oder mit meinen Worten: Viel los war wenig!!
Am Marktplatz – nur
ca. 250 Meter entfernt – wurde bereits der Zieleinlauf für Sonntag aufgebaut.
Die Schmerzen in
meinem rechten Bein hatte ich leider noch nicht im Griff. Sie konzentrierten
sich aber immer mehr Richtung Leiste. Seltsamerweise spürte ich sie am
wenigsten wenn ich Marathon lief. Also: keine Bange und volle Kraft voraus! Das
Jubiläum winkt.
Der Start war für 08:30 Uhr am Sonntagmorgen vor dem St.
Jakobs-Stadion terminiert. Margit und ich begaben uns zu Fuß dorthin. Die 2 km
zogen sich allerdings etwas, sodass ich mich mit der Kleiderabgabe u.ä. leicht
sputen musste. Dennoch stand ich rechtzeitig zwischen all den anderen
Marathonis um meinen 249. Marathon zu laufen.
Bis dahin hatte ich kein bekanntes Gesicht gesehen.
Es herrschten jetzt bereits Temperaturen über 20 Grad, keine
Wolke in Sicht, aber es war auch schon schwül: mit Problemen musste gerechnet
werden!
Kurz nach dem Start traf ich auf Klaus Neumann, ein mir
bekannter Marathonsammler. Er sagte, dass ihm alles wehtue, aber das sei nicht
schlimm, weil „wenn alles wehtut, kann es nix Ernstes sein“! Er schickte mich
aber gleich nach vorne. Er musste ja langsam laufen. Was er nicht erwähnte: Er
lief tags zuvor den Jungfrau-Marathon und vom Ziel zurück nach Grindelwald.
Klar: wenn man schon mal in der Nähe ist…
Kurz darauf lief Daniel Steiner auf mich auf, ein
Berichterstatter von www.marathon4you.de.
Fortan liefen wir einige Kilometer miteinander und erzählten uns gegenseitig
aus der Läuferwelt, aber auch andere Dinge.
Wir hatten uns inzwischen dem Rhein genähert und bei km 4
waren wir bereits auf der anderen Seite. Hier liefen wir nun 3 km entlang,
ließen die Mittlere Brücke und die Dreirosenbrücke links von uns liegen. Die
Zuschauer, die wohl eher zufällig hier vorbei kamen, spendeten uns Applaus. Es
gab auch genug zu trinken. Dies war auch aufgrund der schnell steigenden
Temperaturen unbedingt notwendig.
Am Wiesendamm bogen wir nach rechts ab und folgten diesem
nun bis wir km 10 erreichten. Über den
Badischen Bahnhof hatten wir dann wieder die Richtung zur Stadtmitte.
Es wurde wieder lebhafter.
Meine km-Zeiten lagen nun zwischen 5:20 und 5:30 min/km –
eigentlich zu schnell. Trotzdem waren die 4-h-Läufer mit ihrem Pacemaker direkt
hinter mir.
So erreichten wir bei km 13 wieder den Rhein; bei km 14
wechselten wir über die Dreirosenbrücke dann zu der Rheinseite, auf der sich
auch die City befand. Doch zunächst ging es nochmals am Rhein entlang bis wir
dann nach der Universität mit ihrem Spital der Straße bergauf folgten. Oben
angekommen liefen wir durch ein Tor wieder Richtung Stadtmitte.
Hier oben am Tor erwartete mich meine Margit: ein kurzer
Plausch, ein Küsschen, und weiter ging es. Daniel hatte ich inzwischen
verloren. Möglicherweise hatte er sich verplaudert oder zuviele Fotostopps
eingelegt.
Bei Halbzeit hatte ich eine Zeit von 1:54 h und ich befand
mich am Zoo, was man auch riechen konnte. Noch ging es mir gut. So reihte sich
km an km bis wir schließlich den Botanischen Garten erreichten. Für den
Schatten, der uns jetzt gespendet wurde, waren wir Läufer dankbar. Inzwischen
waren die Temperaturen auf kanpp 30 Grad gestiegen, gleichzeit sank aber der
Sauerstoffgehalt der Luft.
Nun wurde es immer lauter. Ich benötigte etwas Zeit, um zu
realisieren, wo ich mich momentan befand: Wir waren am St. Jacobs-Stadion, und
die Meute die sich dort akustisch bemerkbar machte, waren die Halbmarathonis.
Sie befanden sich unmittelbar vor dem Start. Ein Blick auf die Uhr bestätigte
mir, dass es genau 11 war.
Mit einer Schleife lief ich an den Startern vorbei, dann vernahm
ich den Startschuss. Nur 1-2 min dauerte es, bis die Schnellsten mich einholten
und stehen ließen.
Dieses Überholen musste ich mir nun einige Zeit gefallen
lassen, bis die Läufer auf meiner Höhe waren, die etwa das gleiche Tempo liefen
wie ich.
Dann ging es wieder auf die andere Seite des Rheins, und wir
liefen bis km 36 die gleiche Strecke wie in der ersten Runde.
Und doch war es jetzt eine ganz andere Situation: es war
viel wärmer, kein kühlender Wind, kaum Sauerstoff, dafür eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Dies bedeutete für mich: langsam machen! Ich wusste, dass ich auf jeden Fall
unter 4 h bleiben würde. Aber ich durfte nicht in den Gehschritt verfallen oder
gar stehen bleiben, wie dies einige andere taten. Die km-Zeiten betrugen nun 6
min und teilweise etwas mehr.
Während bei km 39 die Halbmarathonis geradeaus weiter
liefen, bogen wir nach rechts ab Richtung Stadtmitte. Die Zuschauer motivierten
mich enorm. Ich weiß nicht warum, aber die Endorphine ließen in mir eine überschwengliche
Freude aufkommen! Eigentlich war ich froh, die Ziellinie zu sehen, aber
trotzdem genoss ich jeden Meter bis die Uhr endlich für mich stehen blieb: 3:56
h waren angesichts der Temperaturen, die nun über 30 Grad lagen mehr als in
Ordnung.
Kurz nach dem Zieleinlauf konnte ich an einem Hydranten das
Salz richtig abspülen, auch wenn ich dabei nur knapp dem Tod durch Ertrinken
entging…
Nach dem Duschen und einer kleinen Stärkung steuerte uns
Margit dann zurück nach Hause, wo schon ein kräftiges Unwetter tobte!
So, nun heißt es warten: Warten auf das Jubiläum am
kommenden Sonntag in Saarbrücken!
Zusammenfassung:
Strecke: wellig, aber gut
zu laufen, vorwiegend Asphalt, aber auch Kopfsteinpflaster
Wetter: 22 bis 30 Grad, sonnig
und schwül
Verpflegung:Tee, Wasser, Iso,
Obst, Powerbar
Organisation: sehr gut,
viele Helfer
Duschen: im Zelt auf dem
Barfüßerplatz (warm)
Zuschauer: im Start- und
Zielbereich viele, aber auch unterwegs in den Ortschaften
Medaille: ja, Motiv: Basel
T-Shirt: Fu-Shirt gegen
Aufpreis
Startgeld: für Marathon 85
€
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