Bericht über den 11. Deutschen Post-Marathon in Bonn am 10.04.2011

 

Ursprünglich wollte ich an diesem Wochenende in den Niederlanden (Nimwegen) starten. Aber leider funktionierten die Formalitäten erst so spät, dass ich mich kurzerhand entschloss in Bonn zu laufen.

Da ich immer noch leichte Halsschmerzen hatte, verzichtete ich während der Woche mal wieder aufs Training und konzentrierte mich auf die Wochenendaktivitäten.

Unser Weg nach Bonn führte uns am Samstag über Wißmannsdorf bei Bitburg. Dort stand ein neuer IVV-Marathon an. Außerdem lag es ja eigentlich direkt an der Strecke nach Bonn. Dort trafen wir dann am frühen Abend gegen 18 Uhr ein. Nach dem Einchecken im Hotel ging es schnurstracks zur Marathonmesse. Dort gab es die Startunterlagen; außerdem trafen wir unsere bekannten Sportreiseveranstalter Werner Otto und Matthias Gerkum (www.sportotto.de). Mit ihnen werden wir im August nach Reykjavik reisen…

 

Nach einem feinen Essen und einer kleinen Hydration im „Bönnsch“, einer guten Kneipe in der Fußgängerzone, schlummerten wir dem Morgen entgegen. Wir konnten ausschlafen, da der Marathonstart erst um 10:30 Uhr angesetzt war. Die „Halben“ gingen 45 min früher auf die Strecke.

Der Himmel war blau, die Sonne lachte, der Günni strahlte: sein Wetter!!!

Irgendwie fühlte ich einen leichten Druck in meiner hinteren Körperhälfte: die Strecke gestern in der Eifel war alles andere als flach!

Ich wollte versuchen eine Zeit um die 4 h zu laufen, aber das hing  zum einen von der Sonne ab, zum anderen von den gestrigen Strapazen.

So schickte uns Bundespräsident Wulff in mehreren Startetappen kurz hintereinander los. Ich war mit der Digitalkamera bewaffnet und schoss auf der 1. Runde einige Fotos.

 

Bereits nach 500 m bogen wir nach rechts zur Kennedybrücke. Dahinter wartete der Stadtteil Beuel. Hinter der Brücke ging es wieder nach rechts und wir drehten ein paar km vorbei an einer großen TELEKOM-Niederlassung. Dann wieder zurück Richtung Brücke. Hier hatten wir 8 km hinter uns. Es ging nun leicht ansteigend über die Brücke, dann wieder nach rechts, um schließlich an den Rhein zu gelangen. Wir liefen auf der Hauptverkehrsstraße, die heute gesperrt war. Das nächste „größere“ Zwischenziel war der Post-Tower, der jetzt schon von weitem zu sehen war.

Immer ca. 200m bis 500m vor mir war der Ballon mit den 4-h-Pacemakern zu sehen.

Sie kamen mal näher, mal wurde der Abstand wieder größer. Insbesondere bei meinen Fotopausen wurde ihr Vorsprung größer.

Meine Schmerzen im rechten Bein hielten sich erstaunlicherweise sehr in Grenzen. Am meisten spürte ich noch die rechte Pobacke, aber die war ja gestern an den Steigungen besonders gefordert.

Meine Laune war kaum zu übertreffen. Die äußeren Bedingungen stimmten; ich fühlte mich einfach rundum wohl! Die blühende Natur tat ihr Übriges.

Vom Tower ging es jetzt auf der großen Allee Richtung Bad Godesberg. Etwa bei km 15 war ein Wendepunkt. Von jetzt an ging es langsam, aber sicher zurück Richtung Innenstadt.

Die Gegend hier kenne ich gut. Schließlich ist hier die Zentrale meines Arbeitgebers, der Postbank. Und zuweilen führt mich meine berufliche Tätigkeit hierher. Daher kann ich Teile der Strecke, insbesondere am Rhein, gewissermaßen als meine „Trainingsstrecke“ bezeichnen.

Kurz hinter km 19 verließen wir die breite Straße und wendeten uns der Innenstadt zu.

Die „Halben“ konnten bei ihrem Lauf jetzt bereits auf die Zielgerade einbiegen. Unsereins lief aber durch die schmalen Straßen der Bonner Innenstadt wieder Richtung Kennedybrücke, in deren Mitte Margit auf mich wartete. Ich übergab ihr die Kamera und bekam dafür ein Gel.

Übrigens: ich war natürlich nicht der einzige Saarländer hier: Grojo`s LTF Elversberg war wieder mit ein paar Läufern und Betreuern vertreten, so auch Thomas Morgott mit seiner Freundin Marion, die sich zu Margit gesellt hatte. Leider stiegen schon einige nach der 1. Runde aufgrund aufkommender Beschwerden aus.

 

Aber an sowas wollte ich erst gar nicht denken, auch nicht daran, dass ich letzten Herbst nur wenige km von hier, nämlich in Köln, das Handtuch nach 5 km habe werfen musste. So schickte ich mich an, die 2. Runde in Angriff zu nehmen. Vor mir sah ich immer wieder den 4-h-Ballon, aber es fiel mir schwer, näher zu kommen. Es war inzwischen über 20 Grad warm geworden. Bei Halbmarathon hatte ich auf meiner Uhr gesehen, dass ich durchaus noch in der Zeit war, auch wenn der Ballon ca. 2-3 min Vorsprung hatte. Das war mir schnuppe und lief daher mein eigenes Tempo.

 

Hin und wieder sah ich eine Gelegenheit mit einem anderen Läufer zusammen zu laufen, aber meist nur für wenige Meter.

Die Temperaturen forderten nun weitere Opfer. Viele gingen oder entfernten ihre Startnummer ganz. Ab km 34 war ich dann aber in Begleitung einer Läuferin, die ich vorher schon einige Male gesehen hatte, aber mein Fotografieren ließ immer wieder die Verbindung abreißen. Stumm liefen wir nun neben- bzw. hintereinander her.

Bei km 39 bemerkte ich allerdings, dass ich noch einen „flotten“ km benötigte, um das 4-h-Ziel, das durchaus noch möglich war, zu erreichen. Daher zog ich jetzt noch einmal an. Bei km 40 bestätigte meine Uhr, dass ich auf dem richtigen Weg war. Daher lief ich den nächsten km in der gleichen Art und Weise. Dadurch riss zwar die Verbindung zu meiner „Begleiterin“ ab, aber ich hatte nun etwas über 7 min Zeit für die letzten 1,2 km.

 

So lief ich nach 3:59:30 h ins Ziel ein und war um einen sehr schönen Lauf reicher.

Im Zielauslauf traf ich noch andere bekannte Gesichter und natürlich Margit. Danach wurde sich an der tollen Zielverpflegung gelabt, anschließend geduscht.

 

Vor Jahren bestand dieser Lauf aus nur einer Runde, aber dafür enthielt er auch einiges an „Leerlauf“. Die Stimmung an der Strecke ist hier zwar nicht mit soviel Musik bestückt wie in Köln oder sonstwo, trotzdem ist er empfehlenswert. Unterwegs fehlt es ebenfalls an nichts. Gut finde ich auch, dass der ursprüngliche Hauptsponsor wieder zurückgekehrt ist, und der Bonner Postmarathon auch wieder ein solcher ist.

Und noch eins: wer mal schnell laufen will, hier kann er das – hängt aber auch vom Wetter ab.

Jetzt kommt erst mal eine kleine Wettkampfpause, dann sehen wir uns in Sankt Wendel.

 

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