Bericht über den 1. Hessentagsmarathon in Oberursel am 13.06.2011
Diesmal stand zur
Abwechslung mal ein „Doppel-Wochenende“ an. Damit meine ich die Tatsache, dass
ich 2 Tage hintereinander die Marathon-Distanz bewältige. An Pfingsten sollte
dies ein IVV-Wander-Marathon und ein Laufmarathon sein.
Zu diesem Zweck
fuhren Margit und ich schon früh am Sonntagmorgen nach Belgien in die Nähe von
Antwerpen. Nach dem 42-km-Marsch ging es dann direkt nach Frankfurt/Main, wo
wir übernachteten. So kamen schon mehr als 700 Autobahn-km zusammen.
Am nächsten Morgen
fuhren wir dann bereits um 6 Uhr nach Oberursel. Da die Stadt wegen des
Hessentages hermetisch abgeriegelt war, mussten wir vor der Stadt auf einer
riesigen Wiese parken. Busse brachten uns dann zur Stadt, die jetzt noch sehr
verschlafen schien. In der Schule hatte man die Startnummernausgabe und
ähnliches eingerichtet. Auch „Lokalmatador“ Joey Kelly war schon vor Ort.
Wir trafen mal wieder
das eine oder andere bekannte Gesicht. Das läßt sich einfach nicht vermeiden,
wenn man ständig an der Startlinie steht.
Nachdem es die letzten Tage etwas abgekühlt hatte, sollte man
heute wohl etwas besser mit Sauerstoff versorgt werden als noch letzte Woche.
Der Himmel war trüb und ein paar Regentropfen fanden den Weg zu uns. Dies tat
der Stimmung aber keinen Abbruch.
Um Punkt 08:00 Uhr starteten wir, zunächst eine „Ehrenrunde“
durch Oberursel, dann aus der Stadt heraus Richtung Taunus. Dass die Strecke
heute nicht gerade flach werden würde, war mir bekannt. Schnell sahen wir uns
auch schon der ersten Steigung gegenüber. Der Anstieg wurde immer steiler, so
dass ich nach gut 3 km zum ersten Mal in den Gehschritt verfiel. Der gestrige
Tag war doch etwas heftig, so dass ich mit meinen Kräften haushalten musste.
Auf den ersten 8 km war Klaus Neumann mein ständiger Begleiter. Dann zog er die
Begleitung einer jungen Dame vor. So zuckelte ich zunächst alleine weiter, mal
bergauf, mal bergab.
Bei km 10 erreichten wir den Ortsteil Oberstedten. Hier
fanden sich einige der spärlichen Zuschauer. Nach der dortigen V-Stelle ging es
langsam aber stetig bergauf, vorbei am „Gotischen Haus“ (sehenswert) wieder in
den Wald. Bei km 13 oder 14 lernte ich dann Thomas kennen, ein ausgewanderter
Saarländer, der jetzt in Bad Homburg lebt. Er war mit dem Fahrrad angereist. Da
wir etwa das gleiche Tempo liefen, erlebten wir einige km zusammen. Irgendwann
liefen wir dann wieder bergab Richtung Oberursel. Bereits kurz vorm Ortseingang
passierten wir die Halbmarathonmarke.
Apropos Halbmarathon: Dieser startete 1 ¼ h nach uns, und
die Teilnehmer waren uns unterwegs entgegen gekommen. Bei 1000 Teilnehmern auf
dieser Distanz war es dadurch für uns etwas eng.
Nach 22 km erreichten wir den Wendepunkt – ein
Verkehrskreisel eignete sich dazu hervorragend. Margit gab mir ein Gel und
Thomas und ich brachen zur 2. Runde auf. An der nun schon bekannten Steigung
ließ ich Thomas etwas ziehen. Ich spürte bereits die Strapazen vom Vortag und
wurde vorsichtig. Ich wanderte wieder einige Meter während ich mir das Gel
einflößte.
Danach ging es wieder bergab und ich schloss zu Thomas auf.
Nun zeigte er „leichte Schwächen“ und ließ sich etwas zurückfallen. Dann kam
ein Wendepunkt und es ging wieder bergan. Auf dem Asphalt kam ich aber gut vorwärts,
ja ich spürte sogar so etwas wie die „zweite Luft“. Das gefiel mir, aber ich
bremste mich noch. Schließlich wusste ich ja, dass noch die eine oder andere
Steigung kommen würde.
Beim 30. km waren wir dann wieder in Oberstedten. Ich
überholte immer mehr LäuferInnen, wurde aber nur ab und zu von Staffelläufern
selbst überholt.
Ich fühlte mich gut, zog bergauf wieder am Gotischen Haus
vorbei und genoss die Tatsache, dass ich keine Probleme hatte. Auch meine
Schmerzen hielten sich größtenteils zurück.
Bei Halbzeit – nach 2:15 h – hatte ich hochgerechnet: 2:15 h
mal 2 plus 15 min (weil müde). Daher hatte ich mich bei Margit mit einer
Gesamtzeit von 4:45 h im Ziel angemeldet.
Inzwischen hatte ich
allerdings den Verdacht, dass Margit möglicherweise meinen Zieleinlauf
verpassen würde. Ich hielt es für denkbar, dass ich auf der 2. Hälfte sogar
schneller sein könnte als auf dem 1. Teil.
Nach 37 km kam nochmals eine V-Stelle. Ich schnappte eine
Cola und Wasser und machte mich an die vorletzte Steigung. Frohgelaunt und in
Anbetracht des sicheren Ankommens freute ich mich auf die letzten beiden km,
die wieder bergab gehen sollten.
So genoss ich den Rest des Laufes und erreichte nach 4:22 h
das Ziel.
Margit war auch schon da und konnte das Zielfoto schießen.
Nach dem Duschen
stärkten wir uns noch auf dem Hessentag.
Danach gingen wir
dorthin, wo uns der Bus am Vormittag abgesetzt hatte, um zum Parkplatz
zurückzufahren. Zu unserer Überraschung mussten wir allerdings feststellen,
dass eine Rückfahrt nicht geplant war. So machten wir uns zu Fuß auf den Weg.
Dies ging jedoch nur schleppend. Immerhin bevölkerten jetzt ca. 300.000
Menschen das Festgelände. Und als Festgelände verstand man hier alles. Überall
waren Stände und irgendwelche Festivitäten. Selbst dort, wo heute Morgen noch
gähnende Leere war, tobte jetzt der Bär.
Nach eine halben
Stunde Geschiebe mit meiner Sporttasche erreichten wir unser Auto.
Diese Tatsache war einer der wenigen Punkte, die man
bemängeln muss.
Ach ja, da waren ja noch die a….kalten Duschen. Viel gesehen
hat man auch wenig während des Laufes.
Trotzdem lief die Abwicklung insgesamt gut.
Und viel Kritik wird sich sowieso kaum lohnen. Eine
Wiederholung dieses Marathons ist aufgrund seines Anlasses mehr als fraglich.
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