Bericht über den Globus-Marathon in St. Wendel am 01.05.2011
Der Globus-Marathon
fand in diesem Jahr zum 5. Mal statt.
Der Veranstalter
hatte wieder 3 Herren und 1 Dame aus Kenia eingeladen. Somit war die Hautfarbe
des Siegers bzw. der späteren Siegerin schon klar, lediglich die Reihenfolge
musste noch festgelegt werden. Ob dies den Marathon tatsächlich aufwertet sei
dahin gestellt. Die Masse der Starter setzte sich jedenfalls aus Volksläufern
der näheren und weiteren Umgebung zusammen.
Der Termin war aber
etwas unglücklich gewählt war, es kamen weniger Teilnehmer und Zuschauer als im
letzten Jahr. Zum einen zieht es die Saarländer am 1. Mai traditionell ins
Grüne, um es sich dort gut gehen zu lassen. Zum anderen war auch noch „Weißer
Sonntag“, also der Tag, an dem die 1. Hl. Kommunion gefeiert wird.
Da der Halbmarathon 1
½ h nach dem Marathon gestartet wurde, war ein Wechseln auf die Halbdistanz
nicht möglich.
Das Wetter schien
ideal: es war trocken, Temperaturen um die 20 Grad waren zu erwarten, und es war
windig. Genau diese Kombination war es dann aber auch, die dem ein oder anderen
Schwierigkeiten bereitete. Dazu kam die unveränderte Strecke, die eine lange
Gerade Richtung Niederlinxweiler auf der Bundesstraße 41 beinhaltete und
natürlich der „Anstieg“ nach Urweiler. Beides war mit dem Abstecher in ein
kleines Industriegebiet 2 Mal zu absolvieren.
Ich selbst war guter
Dinge. Margit und ich fuhren am Morgen rechtzeitig zu unserem standardmäßigen
Parkplatz. Schließlich war es für mich auch die 5. Teilnahme am
Globus-Marathon. Man kannte sich also aus.
Vor Ort trafen wir
einige Bekannte: Hans und Ellen sowie Peter und Katie, die Patrick aus Püttlingen
mitgebracht hatten. Letzterem bin ich schon auf vielen Trainingsläufen
begegnet, ohne aber jemals mit ihm gelaufen zu sein. Dies sollte sich nun heute
ändern. Da Katie und Peter für den „Halben“ gemeldet hatten, war schnell klar,
dass Patrick und ich gemeinsam den Marathon bestreiten wollten. Patrick und ich
verstanden uns sowieso gut, es sollte also keine Probleme geben.
Pünktlich um 09:30 h erfolgte der Start. In kurzer
Laufkleidung ging es unter dem Applaus der Zuschauer Richtung Bahnhof; dann
bogen wir 2x nach links ab und waren schon in dem kleinen Industriegebiet, wo
wir auch die erste kleine Steigung vorfanden. Der Globus-Marathon wird zwar als
flach angepriesen, aber spätestens in der 2. Runde bemerkt man, dass dem nicht
so ist.
Patrick und ich fanden auch schnell ein gemeinsames Tempo,
das es uns ermöglichen sollte, das Ziel unter 4 h zu erreichen. Hans lief flott
voraus: Er wollte unter 3:30 h bleiben.
Nach dem Industriegebiet bogen wir wieder nach links ab, und
wir steuerten auf die B41 zu. Hier ging es jetzt immer geradeaus bis zu einem
Wendepunkt, etwa bei km 10. Lediglich die vielen Musikgruppen sorgten für
Abwechslung. Hans lief vor dem 3:30 h-Pacemaker, war also gut im Soll.
Da wir auf dem Hinweg zum Wendepunkt einigen Gegenwind
hatten, hofften wir jetzt auf dem Rückweg auf Rückenwind. Doch da wurden wir
enttäuscht. Der Wind blies uns heftig und böig ins Gesicht. Erst später ließ er
wieder etwas nach. Dennoch kamen wir gut voran und waren bei km 16 wieder am
Bahnhof. Dort warteten Margit und Ellen. Ich bekam ein Gel und weiter ging es
Richtung Urweiler. Die Zuschauer waren wie jedes Jahr gut drauf und machten den
„Anstieg“ etwas leichter. Dann kam der Wendepunkt und wir trabten „bergab“,
wieder am Bahnhof entlang. Hier begann der 2. Teil des Marathons.
Wir liefen wieder die kleine Schleife ins Industriegebiet.
Dann schickten wir uns an die Halbmarathonis, die inzwischen gestartet waren,
zu verfolgen.
Durch eine Pinkelpause verlor Patrick hier etwas den
Anschluss, war aber durchaus noch in Sichtweite; dies war aber auf der langen
Gerade der B41 ohnehin kein Problem. Doch er tat sich schwer wieder aufzuholen.
So lief ich dann alleine weiter Richtung Niederlinxweiler. Jetzt folgte eine
Zeitlang ein kräftiges „Hallo“ mit all den bekannten Halbmarathonis, die jetzt
auf dem Rückweg Richtung St. Wendel waren.
An dem Wendepunkt signalisierte mir Patrick, dass er zu mir
aufschließen wollte. Da ihm dies aber bis zur nächsten V-Stelle nicht gelang,
wartete ich dort auf ihn. Gemeinsam ging es weiter zurück Richtung St. Wendel.
Die lange Gerade wollte diesmal aber nicht mehr aufhören. Patrick hoffte zwar
immer noch unter 4 h bleiben zu können, mir hingegen war jetzt bereits klar,
dass uns dies heute nicht gelingen würde.
Schuld daran war meines Erachtens vor allem ein Faktor: der
Wind. Es war aber nicht die Tatsache, dass er uns entgegen blies und uns damit
behinderte. Vielmehr sorgte er auch dafür, dass man austrocknete und man mehr
trinken musste als sonst. Wer dies nicht tat, bekam eventuell Muskelprobleme –
so auch Patrick. Das Ganze kostete schließlich auch noch Kraft. Die km-Zeiten
wurden immer länger, vor allem, als es wieder nach Urweiler ging.
Hier spürte ich plötzlich ein leichtes Zwicken im rechten
Knie. Das kannte ich: Bisher wurde das immer mit Spritzen behandelt. Lange
hatte ich Ruhe, hoffen wir, dass es nur temporär ist…
Patrick bewies hier, dass er kämpfen kann. Er sehnte zwar
den Wendepunkt herbei, lief aber brav weiter.
Aber auch Hans konnte sein Tempo nicht halten. Inzwischen
war er hinter der 3:30 h-Gruppe: Rückenschmerzen!!!
Patrick und ich blieben gelassen: die Laufzeit war uns
inzwischen egal. Auf dem Rückweg bedankten wir uns bei den applaudierenden
Zuschauern mit einem kräftigen
„Määääähhhhh“! Dies hob die Stimmung, sowohl auf als auch neben der
Strecke.
So liefen wir nach 4:07 h über die Ziellinie, müde, aber
glücklich.
Anschließend fuhren wir
mit dem Bus zum Duschen.
Die Organisation
klappte hervorragend. Anschließend stärkten wir uns, um dann zufrieden nach
Hause zu fahren.
Diese Veranstaltung
hat durchaus mehr Teilnehmer und Zuschauer verdient. Hoffen wir mal, dass im
nächsten Jahr am 29. April wieder mehr los sein wird.
Für Margit und mich
steht aber nächste Woche wieder ein kleines Abenteuer an: der Marathon in
Skopje, der Hauptstadt Mazedoniens.
Ich freue mich drauf…
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