Bericht über den 3. Marathon in Schwalmtal-Waldniel am 17.07.2011
Die Vorzeichen für
dieses Wochenende waren alles andere als positiv: zu den bekannten Schmerzen im
rechten Bein (diese wurden langsam weniger) gesellte sich jetzt ein lästiges
Zwicken im rechten Knie, allerdings anders als noch vor wenigen Wochen. Ich
wusste nicht so recht, wie ich mich verhalten sollte, stand doch ein recht
aktives Wochenende bevor: 5 km-Lauf in Habach, 42-km-Marsch nahe Würzburg und
ein gewöhnlicher Marathonlauf in Waldniel bei Mönchengaldbach – dazu insgesamt
1000 Autokilometer…
Ich weiß, für die
meisten wäre das ein Grund gewesen zuhause zu bleiben und zu relaxen, aber dann
hätte ich nicht wirklich gewusst, wo ich dran bin – also
raus in den Wald und belasten!!
Beim 5 km-Lauf in
Habach verspürte ich lediglich hie und da, vor allem, wenn es bergauf ging, das
bekannte „Zwicken“.
Am nächsten Morgen
ging es dann um 4 Uhr Richtung Gänheim bei Würzburg. Dort wartete eine hügelige
und lange Strecke bei schönstem Wander- und Laufwetter auf uns. Anfangs spürte
ich leichte Schmerzen, wenn es bergauf oder bergab ging. Diese wurden aber mit
der Zeit immer weniger. Dafür wurde mir gegen Ende der Strecke zu allem Übel
auch noch etwas übel.
Ich glaube, ich
wollte gar nicht genau wissen, was das denn nun ist. Auch als meine Nase noch
zu tropfen begann wie ein Kieslaster, dachte ich nur: Alles
wird gut!!
Da Mönchengladbach ja
lediglich schlappe 400 km von Würzburg entfernt ist, also eigentlich direkt
daneben liegt, trafen wir auch schon kurz vor 20 Uhr dort ein.
Es regnete leicht.
Daher stärkten wir uns in der Nähe des Hotels beim Chinesen.
Die Rechnung dort
betrug genau 42,20 €. Wenn das mal kein gutes Omen ist!!!
Spätestens jetzt war
klar, dass ich am nächsten Morgen starten würde. Ich konnte mir außerdem
sowieso nicht mehr leisten einen Marathon abzusagen. Schließlich soll ja in
Saarbrücken der 250. Marathon fällig sein…
Während der Nacht
schüttete es, was das Zeug hielt. Als Margit und ich uns dann aber auf den Weg
zum Dr. van Aaken-Stadion machten, war es trocken.
Das Stadion war
krachneu. Der Marathon debütierte vor 2 Jahren in Gedenken an diesen Sportarzt
als er 25 Jahre tot war und ohne diese Tatsache seinen 100. Geburtstag
gefeiert hätte.
Parkplätze gibt es in
Hülle und Fülle. Hier hätten weit mehr Teilnehmer Platz gehabt als die 130
Marathonis, 144 Halbmarathonis und 22 Staffeln.
Als es um 9 Uhr auf die Strecke ging, fühlte sich das
Knie gut an. Ich ging allerdings verhalten an. Den Gedanken an eine Zeit unter
4 h verwarf ich schnell wieder. Ich wusste, dass ich nicht im Vollbesitz meiner
Kräfte war. Ein früher Einbruch wäre fatal gewesen. Die Halbmarathonis und
Staffeln starteten jeweils eine halbe Stunde später, so dass ich mich inmitten
der Staffelläufer auf die 2. 10,3-km-Runde machte. Da sich die Teilnehmerzahl
in Grenzen hielt, war dies aber kein Problem. Lediglich die Ordner hatten
Probleme, die Läufer in die richtige Richtung zu schicken. Das eine oder andere Schild wäre vielleicht hilfreich gewesen.
Die Staffelläufer absolvierten erstmal ohnehin 4
Startrunden im Stadion, wir Marathonis benötigten nur eine Runde.
Nach der 1. Wald-und Wiesenrunde hatte ich eine Zeit von
1:02 h. Die Strecke hier ist flach – die wenigen kleinen Erhebungen will ich
nicht näher erwähnen. Dafür musste man aber aufpassen, dass man nicht in die
zahlreichen Pfützen, die der Regen hinterlassen hatte, trat.
Die Strecke ist relativ unspektaklulär: Teerstraßen
wechseln sich mit Waldwegen ab, insgesamt überwiegen aber die
Waldwirtschaftswege. Trotzdem: Hier von einer abwechslungsreichen Strecke zu
sprechen wäre wohl übertrieben. Aber sie lässt sich gut laufen.
Das Wetter war ebenfalls in Ordnung, auch wenn es jetzt
von Runde zu Runde wärmer und damit schwüler wurde.
In der 2. Runde lernte ich Rudolf kennen, der sich hier
an seinem achten Marathon versuchte. Wir liefen einige km zusammen und kamen so
ein wenig ins Gespräch. Leider musste ich aber bald feststellen, dass er schon
die eine oder andere Gehpause im Visier hatte. Daher war ich am Ende der 2.
Runde auch wieder allein unterwegs.
Nach jeder Runde traf ich Margit im Stadion. Leider war
für sie das Ganze recht langweilig. Waldniel hat eben soviel nicht zu bieten.
Was mich dann zu Beginn der dritten Runde geritten hat,
weiß ich bis jetzt noch nicht. Jedenfalls erhöhte ich mein Tempo und begann zu
überholen. Nach einigen Kilometern
merkte ich jedoch, dass mich der Zwischenspurt etwas
Kraft gekostet hatte. Daher verfiel ich wieder in meinen Schlurfschritt und
freute mich auf die letzte Runde.
Die km-Markierung war seit dem 10. km nur noch alle 5 km
anzutreffen. Dadurch, dass man eingangs eine Stadionrunde gedreht hatte und
auch noch eine weitere Ehrenrunde auf einer Wiese zum Ende des Laufes
erwartete, war ich nicht mehr so genau informiert, bei welchem km ich mich
gerade befand.
Da ich immer mindestens einen Läufer vor mir sah, hatte
ich auch keine Probleme an Kreuzungen die richtige Richtung zu finden. Ohne
diese „Pacemaker“ wäre das nicht so ganz einfach gewesen, da durch uns Läufer
und den Regen in der Nacht die Kreidemarkierungen doch erheblich gelitten
hatten. Irgendwie hatte ich auch den Eindruck, dass nicht mehr alle Wegweiser
auf ihrem Posten waren.
Von denen, die durchgehalten hatten, verabschiedete ich
mich auf der letzten Runde. Dann ein letztes Mal auf der Tartanbahn und noch
ca. 400m auf der Wiese. So beendete ich meinen 243. Marathon nach 4:08 h.
Bleibt noch zu erwähnen, dass auch die großen
Rekordhalter, was die Anzahl der Marathons angeht, hier zugegen waren: Horst
Preisler (ca. 1700 Marathons/Ultras), Sigrid Eichner (dergleichen ca. 1600) und
Hans-Joachim Meyer (ca 1500). Was sind dagegen schon knapp 250 solcher Läufe???
Es ist eben alles relativ…
Zusammenfassend kann man folgendes festhalten:
Strecke: flach, Asphalt
und Waldwege
Wetter: 15-22 Grad,
trocken
Verpflegung: Cola, Tee,
Wasser, kleine Riegel oder Kekse, keine Bananen
Organisation: muss noch
etwas besser werden, vor allem bei der Markierung aufpassen, bzw. beim Ableiten
in die verschiedenen Runden. Wieso lief der Marathonsieger eigentlich 300 m vor
dem „Führungsfahrzeug“???
Duschen: genug und warm
Zuschauer: Fehlanzeige
Medaille: ein kleiner
Läufer aus Blech
T-Shirt: gegen Aufpreis
Startgeld: für Marathon ab
19 € bis 25 €
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