Bericht über den Bienwald-Marathon in Kandel am 11.03.2012
Dieses Jahr stand die
37. Ausgabe des Klassikers an. Den Marathon bin ich bisher 7-mal gelaufen, den
Halbmarathon 1-mal; einmal bin ich verletzt ausgestiegen, bestimmt dreimal
wegen Krankheit oder Verletzung erst gar nicht gestartet.
Daher wünschte ich
mir heute einen Start in den baldigen Frühling!
Letztes Jahr wollte
ich hier nur mit möglichst wenig Schmerzen durchkommen. In diesem Jahr waren
die Vorzeichen etwas anders: Meine Schmerzen im rechten Bein waren deutlich
weniger geworden, sodass ich den letzten Marathon vor 6 Wochen in 3:40 h laufen
konnte.
Heute traute ich mir
zu, auch unter dieser Zeit ins Ziel zu kommen. Die Temperaturen lagen bei ca.
10 Grad, und es war trocken.
Am Start und die ersten 2 km war Thomas Morgott bei mir, der
„nur“ einen langen Lauf absolvieren wollte. Dann überholten uns die 3:30
h-Pacer mit ihrer Gefolgschaft.
Thomas hing sich dran, ich hielt mich zurück.
Mir wurde klar, dass ich – um mein Ziel zu erreichen – den ein
oder anderen km unter 5 min laufen musste – und das Ganze bei einem Marathon.
Sowas stand schon lange nicht mehr auf meinem Plan. Aber ich hatte recht wenig
Trainingskilometer in den Beinen. Und wenn ich an den ein oder anderen km in
der letzten Woche dachte, hätte ich allen Grund gehabt, hier nur ein lockeres
Läufchen hinzulegen.
Die gelben Luftballons der Zugläufer waren schnell drei- bis
vierhundert Meter vor mir.
Danach hielt sich der Abstand etwa gleich.
Die Strecke verlief so wie in den letzten Jahren auch:
Zunächst aus Kandel heraus über eine offene Fläche nach Minfeld, am Ortsende
die erste V-Stelle. Dann ging es zum bekannten Bienwald, an einer größeren
Zuschauergruppe vorbei wieder geradeaus.
Bei km 8 oder so führte uns der Streckenverlauf nach rechts
auf eine lange Gerade Richtung Ortsteil Schaidt.
In dieser Phase fühlte ich mich sehr gut. Meine km-Zeiten
lagen nun ständig bei 4:55 min/km. Dies führte dazu, dass die gelben
Luftballons nur noch etwa 200 m vor waren.
Es schien möglich sie einzuholen – aber war das nicht zu
schnell?? Könnte ich das Tempo auch nur annäherend durchstehen?? Wahrscheinlich
nicht…
Während dieser Überlegungen schloss Markus aus Siersburg
auf. Wir unterhielten uns ein wenig. Dabei bemerkte ich schließlich, dass die Luftballons
wieder kleiner wurden. Kein Wunder: Inzwischen liefen wir die km in 5:10 bis
5:15 min. Das würde selbst für eine Zeit unter 3:40 h kaum reichen!
Also gab ich wieder Gas. Nach kurzer Zeit ließ Markus mich
ziehen.
Inzwischen war für die Halbmarathonis der Wendepunkt
erreicht (km 13). Wir liefen weiter geradeaus nach Schaidt. Dort gab es etwas
Musik und einen Wendepunkt. Km 18 war erreicht. Die 3:30-er-Gruppe war gut 2,5
min vor mir.
Leider sollte es mir auch nicht gelingen zu ihnen
aufzuschließen. Ich befürchtete, dass mich solch ein Manöver zuviele Körner
kosten würde.
Also blieb ich besonnen und spulte meine km locker herunter.
Bei Halbmarathon hatte ich eine Zeit knapp über 1:46 h. Hier
biegt man von der Hauptstraße wieder ab nach rechts. Eine zusätzliche Schleife
mit Wendepunkt wartete hier auf uns, Gesamtlänge etwa 10,5 km.
Ich lief weiter allein mit mir und genoss vor allem eine
Tatsache: Ich hatte keinerlei Schmerzen!!!
So war es mir möglich mein Tempo zu halten. Dabei überholte
ich natürlich immer mehr Mitstreiter – eine Tatsache, die mich selbst
anspornte.
Mir war inzwischen bewusst, dass ich die Zeit von 3:30 h
nicht unterbieten könnte, aber unter 3:40 h, möglicherweise unter 3:35 h
sollten schon drin sein…, abwarten…
Nachdem ich die Schleife absolviert hatte, führte die
Strecke wieder nach rechts auf der breiteren Straße zurück. Ich passierte km
32. Jetzt hatte ich den Eindruck, dass die flache Strecke etwas bergauf führte.
Die km-Zeiten blieben zunächst aber noch gleich. Doch dann hatten wir auch
etwas Gegenwind. Nun musste ich etwas Zeitverlust in Kauf nehmen. Trotzdem
blieb mein Ehrgeiz bei einer Zeit unter 3:35 h.
Letztes Jahr ließ ich hier meinen Vereinskameraden Martin
Dietz ziehen. Heute begann ich zu kämfen! Zwei Frauen stritten vor mir um die
bessere Platzierung. Für mich war es interessant zuzusehen. 1,5 km vor dem Ziel
zog jedoch eine von ihnen auf und davon.
Jetzt konnte ich überblicken, dass es für mich wohl eine
3:34 geben würde. Als ich den km zwischen 41 und 42 wieder in 4:56 min lief,
gab ich nochmals Gas. So schaffte ich es doch noch in 3:33 h – eigentlich
unglaublich, wenn man meinen Trainingsaufwand bedenkt!
Überglücklich über meine gesundheitliche wie sportliche
Entwicklung ging es zum Duschen, immer noch ohne Schmerzen…
Zusammenfassung:
Strecke: flach, vorwiegend
Asphalt
Wetter: ca. 9 - 12 Grad,
trocken
Verpflegung: Wasser, Iso,
Cola, Obst,
Organisation: gut, viele
Helfer
Duschen: in der Halle
Zuschauer: im Start- und
Zielbereich einige, unterwegs kaum
Medaille: ja - gegen
Aufpreis
T-Shirt: Funktions-Shirt
Startgeld: für Marathon 29
€