Bericht über den 3. Metz-Marathon am 14.10.2012
Nachdem ich letzte
Woche wieder in der Lage war einen Marathon durch zu laufen, wollte ich es eine
Woche später gleich wieder versuchen: nämlich im benachbarten Metz.
Hier war ich bereits
bei den ersten beiden Veranstaltungen gemeldet, aber wegen Krankheit bzw.
Verletzung erst gar nicht angereist. Diesmal waren die Vorzeichen zwar auch
nicht bedeutend besser, aber ich fuhr am Samstagnachmittag in die lothringische
Metropole und empfing dort meine Startunterlagen.
Es gab nur eine
kleine Messe, aber das tut der Sache ja keinen Abbruch. Alles schien bestens
organisiert.
Es gab allerdings
kleine verkehrstechnische Probleme, da Metz einer großen Baustelle gleicht. Die
Frage war gestattet, wie das Ganze wohl am Sonntag funktionieren sollte, wenn
wegen des Marathons auch noch zusätzliche Straßen gesperrt wären.
Der Veranstalter
hatte uns jedenfalls ein kostenloses Parkticket für die Tiefgarage unter dem
"Place de la République" ins Startpaket gelegt. Gegen eine geringe
Gebühr konnte ich die Zufahrt bereits am Samstag testen.
Über der Tiefgarage
und daneben spielte sich dann das ganze Marathontreiben ab.
Am Sonntagmorgen fuhr
ich dann mit Margit und einem flauen Gefühl im Magen nach Metz. Die Zufahrt zur
Tiefgarage war stark frequentiert. Aber es waren speziell für uns Läufer
Parkbereiche reserviert.
Der Start war für 9 Uhr angesetzt. Es war ziemlich kühl und
einige Wolken bedeckten den Himmel. Zum ersten Mal seit langer Zeit lief ich in
langer Oberbekleidung los:
Zunächst ging es ca.
Anfangs war es noch trocken, aber als wir den Stadtbereich
verließen, begann es auch schon leicht zu regnen.
Meine Schmerzen hielten sich zurück, dennoch verspürte ich
schon bald ein Druckgefühl, später ein leichtes Brennen und Ziehen. Ein
mögliches Aussteigen kam mir in den Sinn. Ich war einfach noch stark
verunsichert, obwohl inzwischen 3 Spritzen in den Wirbelkanal Abhilfe schaffen
sollten.
Ich lief aber weiter und hoffte, dass sich mein Zustand wie
in Zagreb verbessern würde.
Wir liefen nun auf asphaltierten Wegen durch die
"Nature". Ab und zu wurde uns Musik geboten, die uns aufheitern
sollte. Doch das Wort "heiter" passte zumindest vom Wetter her
überhaupt nicht hierhin. Es hatte sich inzwischen eingeregnet, und der Himmel
war derart verhangen, dass an eine Besserung nicht zu hoffen war!
Bei km 10 wechselten zum 1. Mal die Staffeln. Ab km12 wurde es hügeliger, teilweise
kämpften wir uns über mehrer hundert Meter "aufwärts".
"Droben" signalisierte uns der Wind, dass das Wetter auch noch
schlechter sein könnte. Und wie es dann meistens kommt: Es wurde noch um
einiges schlimmer!
Immer wieder versuchte ich die Signale meines Körpers
richtig zu deuten, aber es tat sich eigentlich nichts dramatisches. Wir liefen
nun über die Orte Pouilly und Fleury weiter. Zusätzliche Musikgruppen und auch
Einwohner der kleinen Orte munterten uns auf: "Bravo!" hieß es immer
wieder, und "Courage!"
Ab km 20 spürte ich dann eigentlich gar keine Probleme mehr
in meinem Oberschenkel, und dies, obwohl ich schneller unterwegs war als in
Zagreb: Statt 6:30 min/km lief ich hier meistens um die 5:45 min/km.
Dann liefen wir einige hundert Meter auf befestigten Wegen,
die aufgrund des Regens voller Pfützen waren. Nach 2h und 6 min hatte ich die
1. Hälfte in der Tasche.
Wir touchierten den Ort Marly zum 1. Mal, durchquerten Augny
und Moulin-lès-Metz, um dann Marly zu durchqueren. Wir hatten jetzt
Trotz dieser widrigen Umstände erhöhte ich mein Tempo: Jetzt
bewältigte ich die km in 5:20 bis 5:30 min. Ab und zu nahm ich mich wieder
etwas zurück, um möglichen Problemen aus dem Weg zu gehen. Aber eines war jetzt
schon klar: Ich würde hier ankommen und gesundheitlich wieder eine Trendwende
starten!
Über Montigny-lès-Metz und an einem Kanal entlang, den man
aber wegen eines "Deiches" nicht sah, steuerte ich Richtung Stadt.
Während sich meine Laune steigerte, näherte ich mich der
Stadtmitte. Ich überholte immer mehr Läufer, die jetzt nicht nur der
schwindenden Kraft Tribut zollen , sondern vor allem zusehen mussten, wie sich
die Strecke mehr und mehr in einen See verwandelte. Der Regen war nun so stark,
dass es keinen Zweck mehr hatte, irgendeiner Pfütze auszuweichen.
So blieben uns viele schöne Ecken der Stadt Metz verborgen!
Bei km 38 traf ich Margit. Sie versuchte ein Foto zu machen.
Ich blieb diesmal nicht stehen, sondern rief ihr nur zu: "4:10!" Dann
eilte ich weiter. Trotz des Wetters war ich happy! Keine Schmerzen! Eine
ordentliche Zeit! Was interessierte mich das Wetter! Ich laufe meinen 2.
Marathon innerhalb von 8 Tagen, und heute 25 min schneller als letzte Woche!
Meine Welt ist wieder in Ordnung!
So überquerte ich nach 4:06 h die Ziellinie! Von dem
reichhaltigen Verpflegungsangebot nahm ich nur die Suppe in Anspruch, aber
genau die tat jetzt so richtig gut.
Die Duschen waren
Alles in allem eine
gute Veranstaltung. Der Stadt hätte man bei schönem Wetter bestimmt viel mehr
abgewinnen können, aber Metz liegt für mich ja nicht aus der Welt.
Zusammenfassung:
Strecke: flach, 98 % Teer
Wetter: ca. 8 Grad;
Dauerregen bis sinnflutartig
Verpflegung: Wasser, Iso,
Obst, Schokolade, Zucker, Riegel, Marzipan??
Organisation: sehr gut
Duschen: während des Laufes
Zuschauer: im Start- und
Zielbereich viele, unterwegs wenige
Medaille: ja
T-Shirt: Funktionsshirt
Startgeld: für Marathon 35€
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