Bericht über den 36. Monschau-Marathon am 12.08.2012 in Konzen

 

Dieser Marathon fand dieses Mal bereits zum 36. Mal statt, außerdem feierte der Verein, der den Lauf mit viel Herzblut schon solange organisiert, ein Jubiläum. Aus diesem Anlass gab es zum ersten Mal auch einen Ultralauf über eine Distanz von 56 km.

Natürlich wollte ich dabei sein. So zog es mich zum 12. Mal in die Eifel. Der Start findet allerdings nicht in dem beschaulichen Monschau statt, sondern in Konzen, wo man wohl bessere Bedingungen vorfindet als in dem benachbarten Fremdenverkehrsort.

Da das Wetter zur Abwechslung auch mal wieder mitspielte, wollte sich meine Frau Margit mal an dem Marathon-Walk versuchen.

 

So geschah es, dass wir uns gegen 2 Uhr mitten in der Nacht aus dem Bett quälten und uns wenig später auf der Autobahn wieder fanden. Das frühe Aufstehen machte sich alsbald bezahlt, da es in der Eifel eine Umleitung gab, die uns ca. 20 min kostete.

So kamen wir aber bequem um 5:10 Uhr an.

Leider gab es noch kein Frühstück. Der bekannte Frühstücksraum war leer, ebenso wie unser Magen. Der Start für den Marathon-Walk war für 6 Uhr geplant, der für den Ultra fünf Minuten später. Es war noch nicht richtig hell, als wir in die Landschaft geschickt wurden.

 

Zwar war ich mir noch nicht ganz sicher, ob mein Problem mit dem linken Bein, das mir letzte Woche in Augsburg zu schaffen machte, behoben sei, aber das würde ich spätestens heute Mittag wissen. Vielleicht wäre es vernünftiger gewesen noch solange zu pausieren, bis mein Physiotherapeut grünes Licht gibt – aber eben nur vielleicht…

 

Durch meinen Beruf war ich unter der Woche in Bonn unterwegs und hatte daher keine Gelegenheit ihn aufzusuchen. Zwei Testläufe gaben mir aber genug Vertrauen um hier starten zu können.

 

Margit durfte etwas früher starten. Ab 6 Uhr wurden die Walker registriert und losgelassen.

Die Ultraläufer starteten auf einer Straße nebenan und in die andere Richtung. Anfangs ging es etwas bergauf, um Konzen herum. Unser erstes Zwischenziel sollte der Steling sein. Der Steling ist die höchste Erhebung in dieser Gegend, da aber Konzen schon relativ hoch liegt, gab es keine allzugroßen Höhenunterschiede zu überwinden. Der Weg dahin war ziemlich abwechslungsreich: mal Teer, mal Waldboden, mal Schotter – offenes Gelände, aber auch Waldboden.

Die Eifel bietet eben sehr viele schöne „Ecken“. An der höchsten Stelle war ein Wendepunkt, der uns zurück Richtung Konzen führte. Dazu ging es anfangs etwas stärker bergab, dann wieder flach durch das Venn: eine herrliche Landschaft durften wir am frühen Morgen durchqueren. Die Sonne kam jetzt heraus und wärmte uns.

Kurz bevor wir wieder an der Kirche in Konzen waren, durchquerten wir bergauf eine Wiese. Dann waren die ersten 14 km absolviert. Ich hatte dafür 1:23 h benötigt: ein komodes Tempo, das meinem angeschlagenen linken Oberschenkel gut tat.

 

Nun machte ich mich also an die „Verfolgung“ von Margit. Sie hatte inzwischen sicher schon 8 bis 9 km gewalkt. Die ersten Marathonis warteten bereits auf ihren Auftritt. Doch sie mussten sich noch bis 8 Uhr gedulden.

Für uns hatte dies den Vorteil, dass wir ohne Gedränge durchstarten konnten. Es herrschte also keine Platznot, weder beim Durchlaufen der Startlinie, noch etwas später beim ersten Bergab auf der Schotterpiste.

Dann hatten wir auch schon wieder festen Boden unter den Füßen. Auf bekannten Straßen ging es jetzt an der Senfmühle vorbei in den Ortskern von Monschau. Hier schoss ich einige Fotos. Dann trabte ich entlang der Rur zur nächsten V-Stelle. Ich fühlte mich wohl. Dann überquerten wir die Rur, um uns dann an den ersten ernsthaften Anstieg zu machen. Ich kannte dies zur Genüge. Da mir viel daran gelegen war, meine Kräfte zu schonen, verfiel ich heute an solchen Steigungen häufig in den Gehschritt.

 

Ziemlich großes Palaver ist dann im nächsten Ort, nämlich in Widdau. Nach stetem Auf und Ab erreicht man ihn bei km 10,5. Hier ist der 1. Wechsel für die Staffelläufer. Die wartende Abteilung spendet uns Applaus. Nach einem Schluck Wasser geht es weiter in den Rohrener Wald. Hier erwartet uns zwischen km 12 und 14 die mächtigste Steigung der Strecke. Da man auf dem Schotter weniger Halt hat, entscheide ich mich für die ein oder andere Gehpause. Immer noch ohne Frühstück folge ich der Wegführung Richtung B258, die wir am Morgen bei der Anreise befahren hatten. Als wir aus dem Wald auftauchen begrüßt uns ein scharfer Wind. Doch es geht immer weiter bis wir die B258 überqueren. Kurz dahinter befindet sich km 21, eine V-Stelle und der 2. Staffelwechsel. Daher parken hier viele Autos, einerseits die Betreuer der Staffelaner, andererseits Angehörige der anderen Läufer.

Immerhin habe ich jetzt schon 35 km in den Beinen. Das spüre ich gelegentlich. Aber jetzt geht es erst mal flach weiter, bevor es dann abwärts ins Fuchsbachtal und Perlbachtal geht. Hier liegt viel Schotter, der etwas unangenehm zu laufen ist.

Von Margit hatte ich bisher noch nichts gesehen. Ich selbst wurde allerdings schon längst vom Führungsfahrzeug der Marathonis überholt, andererseits ließ ich auch schon die ersten Walker, die wohl später gestartet waren, hinter mir.

 

Als nächstes stand der Anstieg nach Kalterherberg an. Unmittelbar davor erkannte ich dann meine Margit. Sie war in Begleitung einer anderen Walkerin, Helene. Ich nutzte die Gelegenheit für einen Small Talk. Dann schickte mich Margit weiter. Der Lauf durch Kalterherberg tat gut – einerseits wegen der Zuschauer, zum anderen ging es bergab auf griffigem Asphalt. Auf der Höhe des Doms dann die letzte Wechselzone der Staffelaner.

 

Es geht immer noch bergab, dann eine flache Passage auf einem Forstweg bis wir bei km 33 wieder Teer vorfinden. Jetzt dauert es nicht mehr lange bis wir zu einem „Leckerbissen“ gelangen: Ab dem Hotel Leyloch geht es jetzt permanent auf einer Teerstraße bergan. In all den Jahren zuvor bin ich diesen Part immer gelaufen, habe nie eine Gehpause eingelegt, auch wenn es noch so heiß war oder es in Strömen goss. So sollte es auch heute sein. Bei molligen Temperaturen schaltete ich einen Gang zurück und lief dann ca. 2,5 km bergauf. Hier kann man viele Läufer und Walker überholen. Dies macht Laune, wenn man spürt, dass noch was geht!

Nach jeder Kurve ging es nochmal ein Stück weiter. Wer diese Passage nicht so gut kennt, hat wohl den Eindruck, dass es gar nicht enden will!

 

Schließlich erreichen wir den Ort Mützenich. Hier sind wohl alle Bürger auf den Beinen. Sie helfen, wo sie können. Als Spezialität erhält man hier leckeren Honig, gut für den letzten Kick zum Ziel.

 

Nachdem wir wieder ruhigere Gefilde erreicht haben, geht es im leichten Auf und Ab vorbei am Hotel Bellevue. Hier erhält man nochmals einen schönen Eindruck der Eifeler Heckenlandschaft. Dann führt uns der Weg wieder ins Tal zur Rochusmühle und zum Troisdorfer Weiher. Hier verlassen wir die Teerstraße nach links, um uns dann über Schotter ein letztes Mal bergauf zu bewegen. Bald sehen wir die Konzener Kirche, die das Ende dieses Laufes ankündigt.

Nach 5:47h habe ich den ersten Monschau-Ultra absolviert, übrigens ohen Schmerzen im linken Bein. Diese sollten sich aber am folgenden Feiertag beim 10-km-Lauf in Saarlouis zurückmelden. Wenn’s dem Esel zu wohl wird, …

 

Da es wohl noch ca. 45 min dauern würde bis Margit eintrifft, begab ich mich zum Auto um unsere Sporttaschen zu holen.

Danach stand ich auf Höhe der Ziellinie bewaffnet mit meiner Digi. Nach insgesamt 6:41 h erreichten Margit und Helene das Ziel: Respekt! Schließlich weist der Marathon 800 Höhenmeter auf! Und die Temperaturen hatten sich inzwischen auf ca. 25 Grad gesteigert!

 

Nach dem Duschen konnten wir uns bestens verpflegen und unterhielten uns noch mit dem ein oder anderen. Das alles hier ist kaum zu toppen: Bestes Wetter, gute Stimmung, Klasse Organisation. Hier wird man einfach nicht müde. Keinerlei Abnutzungserscheinungen, auch nicht nach 36 Veranstaltungen.

Macht bitte weiter so. Ich komme bestimmt wieder!

 

Zusammenfassung:

Strecke: Ultra etwa 1000 Höhenmeter, abwechselnd Teer und Forstwege, gelegentlich Schotter, bei Trockenheit kein Problem

Wetter: ca. 15-25 Grad, trocken

Verpflegung: Wasser, Iso, Cola, Obst

Organisation: unschlagbar

Duschen: in der Halle

Zuschauer: in den Ortschaften und bei km21

Medaille: ja

T-Shirt: Fu-Shirt

Startgeld: für Ultra 35 €

 

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