Bericht über den  4.  Marathon in Erfurt am 19.08.2017

 

Die Teilnahme an diesem Lauf bot sich an, da er auf der Rückreise von Chemnitz lag.

Dort hatte ich die letzten 3 Wochen mit meiner Margit verbracht. Sie unterzog sich dort einer weiteren Intensivtherapie, um irgendwann doch wieder gehen zu können.

 

Leider war der Start ins Jahr 2017 für uns beide alles andere als lustig:

Margit wurde ein Shunt gesetzt. Das war notwendig, weil ihr während der Therapien und Übungen schon nach kurzer Zeit übel wurde und man die Therapien abbrechen musste. Die Ursache vermutete man im Hirnwasser, das die Hirnkammern erweiterte. Jetzt „fließt“ es wieder ab und die Übelkeit ist verschwunden.

 

Mir selbst machte das Herz zu schaffen:

Eine Verödung in der rechten Herzkammer sorgte für  Abhilfe.

Leider bin ich aber bis heute noch nicht wieder so fit wie vorher.

Dennoch bin ich nicht unzufrieden. Immerhin brachte ich es dieses Jahr schon auf 10 IVV-Marathons.

Erfurt sollte mein 3. Laufmarathon für 2017 werden…

 

Wir fuhren am Freitag unmittelbar nach der Therapie nach Erfurt.

Dort angekommen begaben wir uns bald Richtung Stadtmitte um die Startunterlagen abzuholen. Leider begann es zu regnen. Das ist mit einem Rollstuhl nicht so angenehm.

 

Am nächsten Morgen versorgte ich Margit und fuhr danach zum Start am Nettelbeckerufer. Dort ist die Heimat des Kanuklubs.

Ausgerichtet wird der Lauf von einem Verein namens ANNAKRAM. Dieser war bemüht möglichst viel Geld für wohltätige Zwecke zusammen zu bekommen. Vom Startgeld (39 €) sind immerhin 10 € dafür bestimmt.

 

Es ist eine ziemlich familiäre Veranstaltung. Mehr als 200 Läufer auf allen Strecken will man wohl nicht zulassen. Die Strecke wäre für eine größere Veranstaltung wohl auch nicht geschaffen.

Natürlich gab es auch Halbmarathonis und 2 verschiedene Staffeln. Als Besonderheit sind die Einradfahrer hervorzuheben.

 

 

Es war mit 9 Grad am Start recht frisch. Schnell hatte ich Kontakt zu einem Läufer aus Freiburg, mit dem ich dann auch einige km zusammenlief.

Zunächst war alles recht unspektakulär: Es gab eine etwa 10 km lange flache Schleife durch Wald, Ortschaft und Wiesen. Das kleine Feld zog sich recht schnell auseinander. Nach der Schleife waren wir wieder unmittelbar am Nordpark, wo Start und Ziel beheimatet waren.

Langsam wurde es wärmer, und in den Passagen ohne Bäume, begannen wir langsam zu schwitzen. Wir legten nun eine Runde durch die Stadt ein, erklommen die Zitadelle Petersberg, um dann später wieder in ruhigere Gefilde zu kommen.

Kurios: Die Straßen in der Stadt wurden für uns nicht abgesperrt. Dies bedeutete, dass wir an roten Ampeln auf grün zu warten hatten.

 

Nach 18 km verabschiedeten wir uns von der Zivilisation: Es ging bergauf. Die Strecke wurde nun idyllischer und noch ruhiger, als sie ohnehin schon war.

Dies sollte die nächsten 18 km auch so bleiben.

Mein Freiburger Mitstreiter verabschiedete sich mittlerweile nach hinten. Dafür nahm ich peu à peu Kontakt mit einer jungen Chinesin auf. Wir wechselten uns mit der Führung ab, ohne uns allerdings ständig auf der Pelle zu sitzen. Manchmal waren schon mal 200 oder 300 Meter zwischen uns. An den V-Stellen klatschten wir uns aber jedes Mal ab.

 

Die Strecke führte jetzt über schmale, etwas verwachsene Wege mit Wurzeln, aber auch mit Pfützen. Trotzdem relativ gut zu laufen. Ein gewisses Auf und Ab gehörte natürlich auch dazu. Laut Veranstalter weist der Marathon einen Höhenunterschied von 309 m auf.

 

Dieser Marathon stellt eine gelungene Mischung aus City- und Waldlauf dar.

 

Erstaunlich wie die Einradfahrer, der Reifen eher an BMX-Räder erinnerten, mit diesem Gelände zurecht kamen!

 

Die gerade geschilderten Passagen gehören zum größten Teil zum „Steigerwald“.

 

Am Waldhaus steuerten wir dann in einem steten leichten Abwärtstrend wieder Richtung Zivilisation. In dieser Phase lief es für mich besonders gut. Die Chinesin konnte mir nicht mehr so recht folgen.

 

Die letzten 5 bis 6 km verliefen wieder auf Asphalt.

Wir statteten dem Dom und dem Augustinerkloster noch einen kurzen Besuch ab.

 

Am Gasthaus „Schildchen“, an dem es tags zuvor die Startunterlagen gab, bot man uns alkoholfreies Bier an. Dies war die letzte V-Stelle. Danach warteten noch 2 km Auslaufen auf uns, bis wir die Ziellinie überquerten nach 4:13:14 h.

 

Übrigens: die Verpflegung muss extra erwähnt werden: Es gab einfach ALLES !!!!! und das reichlich!

 

 

 

 

Zusammenfassung:

Strecke: Marathon etwa 300 Höhenmeter, Wechsel zwischen Asphalt und Wald, etwas Kopfsteinpflaster.

Wetter: ca. 9-25 Grad, heiter bis wolkig, 

Verpflegung: einmalig

Organisation: gut (wenn man von der fehlenden Straßenabsperrung in der Stadt absieht)

Duschen: im Nordpark

Zuschauer: nur an den Wechselstellen der Staffeln

Medaille: ja

T-Shirt: ja, Funktionsshirt für 24 € extra

Startgeld: für Marathon 39 €, bei früherer Anmeldung weniger

 

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