Bericht über den 15. Bärenfels-Sommer-Trail am 01.07.2018
Heute fand dieser
Trail bereits zum 15. Mal statt, also
ein kleines Jubiläum. Ich gab nun bereits meine 10. Vorstellung hier; 3 Mal
lief ich bisher die 63 km, 6 Mal den Marathon. Robert Feller, der „Macher“
dieser Veranstaltung hatte den Termin allerdings von Mitte auf Anfang Juli
verschoben. Außerdem fand er in diesem Jahr erstmalig an einem Sonntag statt.
Start und Ziel und
alles was dazu gehört fanden wie immer im Freien statt – bei den angesagten
Temperaturen ohne Wolken aber kein Problem.
Robert informierte
uns auch noch über eine Streckenänderung: In den letzten Wochen gab es im
Saarland ja einige Unwetter. Dadurch sind hier am Bärenfels einige Bäume
umgefallen, die die Strecke jetzt unpassierbar machten. Man war daher gezwungen
sich etwas einfallen zu lassen. Bisher konnte man die alte 21 km-Strecke 1-3
Mal absolvieren.
Diese 21 km wurden
nun auf 2 kleinere Strecken von 8 bzw. 13 km aufgeteilt.
Es galt also zunächst
die 8 km und dann die 13 km zu laufen, für den Marathon also 2x8 und 2x13 km.
Der Start fand unter
der Autobahnbrücke statt. Das hatte den kleinen Nachteil, dass unsere GPS-Uhren
zunächst ihren Dienst versagten.
Robert empfahl uns
viel zu trinken, da es sehr warm werden sollte. Ulkiger Weise gab es auf der 8
km-Schleife aber keine einzige V-Stelle…
Nach dem Start liefen wir nicht wie gewohnt Richtung Nahe,
sondern bogen auf der großen Wiese nach links ab, überquerten die Wiese und
tauchten dann in den Wald ein.
Dann ging es am Waldrand entlang und schon begegneten wir
den ersten Hindernissen: Umgestürzte Bäume mussten wir über- oder unterqueren,
je nach Geschmack. Ich selbst kroch meistens unter ihnen durch. Spätestens
jetzt wusste man wieder, was den Bärenfels-Trail ausmacht. Wie ich Robert
kenne, war dies genau nach seinem Geschmack.
Die Strecke selbst war gut markiert: Große Schilder mit der
Aufschrift „Bärenfels“, rot-weiße Flatterbänder und weiße Kreidemarkierungen
auf dem Boden wiesen uns den Weg. Trotzdem konnte man sich verlaufen!! Man war
ja häufig damit beschäftigt auf die Bodenbeschaffenheit zu gucken. Ein Sturz
und man war möglicherweise raus der Nummer!
Die Strecke führte dann sehr schnell nach oben. Sie wies
viele Windungen auf. Da ich ja wusste, dass es nicht leicht werden würde und
auf dem Marathon mindesten 1000 Höhenmeter auf mich warteten, war ich mir nicht
zu schade, schon frühzeitig in den niedrigsten Gang zu schalten. Somit war ich
dann in der Lage auf flacheren Passagen und im Gefälle im normalen Lauftempo zu
agieren. Stellenweise war es aber so steil, dass ich auch dort gehen musste.
Dummerweise hatte ich meine Trailschuhe im Auto und nicht an den Füßen! Ja, so
ist das eben: Je erfahrener man ist, umso leichtsinniger wird man manchmal.
Da alle Läufer, egal wie viele km sie laufen wollten,
gleichzeitig gestartet wurden, war es im ersten Durchgang sehr belebt. Man
konnte hier quaken und auch dort seinen Senf dazu geben. Schließlich wohne ich
ja nur 60 km weg und einige der Anwesenden sind mir wohl bekannt.
Ich erspare mir hier einen genaueren Streckenverlauf
abzugeben, ganz einfach, weil ich es nicht kann. Es gab immer wieder
Richtungswechsel und es galt häufig bergauf bzw. bergab zu laufen. Irgendwann
war dann der erste Streckenabschnitt absolviert und man konnte sich verpflegen.
Übrigens: Man kann auch als „Early bird“ starten. D.h. um 7
Uhr statt um 8 Uhr wird man auf die Strecke geschickt. Dies kann man nutzen um
der größten Hitze zu entgehen oder auch einfach nur um eine Stunde Zeit zu gewinnen.
Nach der Stärkung ging es jetzt auf der alt bewährten
Strecke weiter an der Nahe entlang, dann oberhalb der Autobahn. Nach ca. 2 km
die nächste V-Stelle. Diese wurde versorgt von Andrea, Roberts Frau. Mit ihr
habe ich schon so manchen Marathon absolviert. Dementsprechend freundlich fiel
dann auch unsere Begrüßung aus. Sie hatte die Getränke, die noch nicht direkt
benötigt wurden im Schatten der Bäume deponiert. Dadurch blieben sie lange
kühl.
Kurz nach dieser V-Stelle ging es scharf nach links,
zunächst leicht, dann steil bergauf.
Irgendwie kamen einem manche Stellen bekannt vor, dann
wieder weniger. Häufig lief man auch Streckenteile andersrum als bisher
gewohnt, statt bergauf nun bergab und umgekehrt.
Hier lernte ich Mike kennen. Mit ihm blieb ich jetzt zusammen
bis zum Ende der Runde. Er lief den Halbmarathon. Manchmal gab es – gefühlter
Weise – völlig neue Abschnitte. Den bekannten Holzbären bekamen wir diesmal
aber nicht zu sehen.
Nach einer längeren Steigung ging es dann aber scharf links
ab und aufwärts: Der höchste Punkt der Strecke, der Bärenfels, war erreicht.
Hier gab es eine V-Stelle, die von Roberts Bruder Stefan und einem anderen
Vereinsmitglied besetzt war.
Ich versorgte mich immer wieder mit einem Becher Cola und
einem Becher Wasser. Ein paar Erdnüsse sollten den Salzhaushalt regulieren.
Inzwischen war es schon ordentlich warm, aber im Gegensatz
zu meinen letzten Hitzeläufen im Osten Deutschlands war es heute nicht schwül,
dafür ging der Wind leicht. Dies war insgesamt angenehmer. Dass ich dann doch
länger für die 42 km benötigte, lag eindeutig am Höhenprofil und der
Streckenbeschaffenheit.
Nach dem Bärenfels ging es dann steil nach unten, an der
Bärenhöhle vorbei, dann wieder steil bergan. Jetzt vermisste ich meine
Trailschuhe erst richtig, weil ich auf dem trockenen und lockeren Untergrund
wegrutschte.
Nun ging es aber auf einem breiteren Weg etwas länger
bergab. Ich glaube diesen Streckenteil kenne ich vom Marathon am Heiligabend,
nur in umgekehrter Richtung.
Weiter unten geriet man an den Beginn einer Schleife. Man
musste links bergauf laufen, bzw. gehen. Der folgende Abschnitt war gut zu
laufen. Nach guten 2 km kam man aus der anderen Richtung wieder hierher.
Ja, man hätte auch gleich rechts abbiegen können. Dann hätte
man aber keinen Marathon!!
Nach dieser Schleife ging es noch ein Stück bergauf und man
spürte links die Autobahn.
Bei der folgenden V-Stelle bei Andrea verweilte ich ein
wenig bevor ich den Weg Richtung Ziel fortsetzte. Nach knapp 2 ½ Stunden hatte
ich die erste Hälfte absolviert.
Dort palaverten schon die Halbmarathonis. Ich führte noch
das ein oder andere kurze Gespräch, verabschiedete mich von Mike und verschwand
wieder im Wald.
Dass ich für den zweiten Teil noch etwas länger als für den
ersten benötigen würde, lag auf der Hand.
Wie schon bei den letzten Läufen bekam ich wieder Probleme
mit der Atmung. Ich denke, das bekomme ich erst wieder in den Griff, wenn ich
wieder etwas gezielter trainieren kann. Aber zurzeit fehlt mir einfach die Zeit
dazu. Doch das wird sich noch in diesem Jahr ändern: Ab 1. November bin ich
Pensionär!
So kämpfe ich mich wieder über die umgestürzten Bäume,
keuche bergauf und rutsche bergab. Dabei habe ich immer die gleichen
LäuferInnen vor bzw. hinter mir. Aber es kommt nicht mehr zu einer weiteren
„Laufgemeinschaft“. Jeder kämpft für sich!
Die Temperaturen sind natürlich gestiegen und fordern auch
ihren Tribut. Trotzdem habe ich noch ein Auge für die Natur, vor allem für die
schönen Schmetterlinge, die hier in großer Anzahl herumflattern. Besonders der
„Kaisermantel“ kommt hier sehr häufig vor.
Nachdem ich zum 2. Mal die 8 km-Schleife hinter mir habe,
ist man auf der großen Wiese gerade bei der Siegerehrung der Halbmarathonis.
Nochmals ein kurzes Shake-hands, dann mache ich mich auf den
letzten Teil dieses Trails. Übrigens: Die 8-km-Strecke ist wohl etwas zu kurz
geraten, oder meine GPS-Uhr kommt mit diesem Gelände nicht so klar…
Teilweise genieße ich jetzt den Rest der Strecke. Soviel Ruhe
und Natur um einen herum! Auch wenn ich öfters gehen muss, ist das Ganze keine
Qual! Ich denke, ich habe mir meine
Kraft gut eingeteilt.
Nach 5:12 Stunden lief ich dann ins Ziel ein.
Da ich wie immer zu
meiner Margit nach Hause will, ehrt mich Gernot als Zweiter meiner Altersklasse
und gibt mir als Belohnung den silbernen Bären, der übrigens Günter heißt. In
der Siegerliste werde ich dann als Erster gehandelt. Der andere war wohl ein
„Early bird“…
Zusammenfassung:
Strecke: 1000 Hm, nur
Trail- und Waldwege.
Wetter: ca. 25 Grad, sonnig
Verpflegung: gut und reichhaltig
Organisation: gut
Duschen: im
Dorfgemeinschaftshaus
Zuschauer: keine
Medaille: ja, für die
ersten 3 pro Altersklasse
T-Shirt: nein
Startgeld: für Marathon 33
€, Zahlung nur vor Ort
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