Bericht über den  Lohner’s Vulkan-Marathon in Mendig am 01.05.2018

 

Nachdem ich bereits am Freitag die 10 km in St. Ingbert und am Sonntag den Marathon in St. Wendel bestritten hatte, sollte heute der Marathon in Mendig das Ganze abrunden. Meine Tochter Nicole und meine Enkelin Ashley waren auch mit von der Partie. Sie waren für die 5 km bzw. die 1000 m – Läufe gemeldet.

 

Es war morgens noch recht frisch. Bei unserer Ankunft waren es lediglich 4 Grad C. Dazu blies teilweise ein kräftiger Wind, der das Ganze noch kühler erscheinen ließ. Ich war also gezwungen zusätzlich noch ein langärmliges Kleidungsstück sowie ein Halstuch anzulegen.

Jeder Teilnehmer erhielt vom Hauptsponsor, einer Bäckerei, ein Brot.

Für die AK-Sieger gab es sogar ein Jahresabo für Brötchen. Aber dafür kam ich ja nicht in Frage. Der Marathon vor zwei Tagen in St. Wendel hatte mich so sehr geschlaucht, dass das heutige Ziel nur Ankommen heißen konnte. Zudem war mir bekannt, dass der Marathon hier ca. 900  Höhenmeter aufzuweisen hat.

 

Nach einer kleinen „Ehrenrunde“ verließen wir pünktlich um 8 Uhr das Stadion. Schon bald eröffnete sich vor uns die schöne Gegend um Mendig. Durch den Regen tags zuvor war die Luft klar und man konnte sehr weit sehen.

Zunächst liefen wir ein gutes Stück bergab, bevor es nach einer Rechtskurve erst leicht dann steiler bergan ging. Ich hatte mir vorgenommen an solchen Steigungen zu gehen statt zu laufen. Genau das tat ich dann auch.

 

In dieser Phase lief ein anderer Läufer auf mich auf, der dann aber auch ging. Er heißt Christoph und kommt aus Düsseldorf. Wir versuchten zusammen zu bleiben, was auch prompt gelang. Wir erzählten uns viel. So war das Ganze recht kurzweilig und km um km verging.

Das Personal an den V-stellen war sehr freundlich und zuvorkommend.

Nach der 2. V-Stelle – bei ca. 7 km - begann ein Stück Gegenverkehr. Es ging ungefähr einen km bergauf mit Wendepunkt, dann wieder zurück. Nach einer Rechtskurve ging es dann weiter bergab.

Die Strecke wechselt ständig zwischen Asphalt und befestigen Wegen ab, ebenso mit bergauf und bergab.

 

Nun befanden wir uns an einem ziemlich hoch gelegenen Punkt, von wo aus man wiederum eine sehr schöne Weitsicht hatte. Einige machten hier Fotos. Dann liefen wir eine Zeitlang bergab und gelangten an den Ortsrand von Mendig. An einem kleinen Park mit Weiher vorbei erreichten wir einen weiteren Wendepunkt.

Noch war bei mir alles geschmeidig. Ich konnte mich sogar gut unterhalten ohne in Atemnot zu geraten.

Weiter ging es über freie Flächen, die es teilweise durch starken Wind in sich hatten.

Aber die leuchtend gelben Rapsfelder zogen meinen Blick auf sich. So ließ sich das Ganze aushalten. Irgendwann ging es wieder in den Wald und wir stießen bei km 16 auf eine weitere V-Stelle. Schon bevor wir sie sehen konnten, konnte man Musik hören.

Außerdem hielt eine Helferin ein Mikrofon in der Hand. Sie war schon sehr gut drauf. Schuld daran war wohl das Glas Sekt, an dem sie sich festhielt. Von selbigem hatte sie wohl schon etwas „intus“. Sie interviewte mich, wollte u.a. mein Alter wissen, woher ich komme und wann ich zum letzten Mal Sex hatte. Das sind jedenfalls alles Dinge, die man von einem Marathoni wissen muss.

Ich beantwortete natürlich alle Fragen – soweit ich mich noch erinnerte – und musste schließlich auch noch ein Gläschen Sekt verinnerlichen. Man ist ja schließlich kein Spielverderber!  Zum Abschluss dann noch ein paar Tanzschritte.

Dann ging es endlich wieder mit Marathon weiter. Christoph hatte dem ganzen Treiben amüsant zugeschaut. Schließlich ist er ja Rheinländer…

 

Wir liefen eine kleine Schleife um diese V-Stelle, dann Richtung Waldrand. Von nun an ging es relativ lange bergab. Diese Passage war aber gut zu laufen.

Plötzlich tauchte vor uns eine ganze Meute Läufer auf, die auf uns zulief: Es waren die Halbmarathonis, die man kurz zuvor losgelassen hatte. Bei unserem Zusammenstoßen liefen diese nach rechts, wir nach links und schon befanden wir uns auf der zweiten Runde.

Der Zufall wollte es, dass mein Clubkamerad Werner (M75) direkt auf mich zulief.

Wir sprachen kurz miteinander, dann wurde ich wieder langsamer und begann zu gehen. Schließlich ging es ab jetzt ein gutes Stück bergauf  bis wir wieder den Wald erreichten.

Christoph hatte sich ebenfalls ein Stück nach vorne verabschiedet. Ich war aber nur ganz kurz alleine.

Dann tauchte links neben mir Antje auf. Sie kam aus Mecklenburg-Vorpommern, befand sich in Daun in Reha und nutzte die Gelegenheit um hier ihren 1. Marathon  zu laufen. Ich gratulierte sie zu ihrem Mut, den Ersten ausgerechnet hier zu laufen. Die Strecke hier sei ja doch ziemlich anspruchsvoll. Sie berichtete auch, dass sie unter Rheuma leide und dass ihr die Ärzte gesagt hätten, dass sie nie mehr laufen könnte.

Respekt Antje! Das lob ich mir! Und ich werde Dir helfen, den Ärzten das Gegenteil zu beweisen.

 

Antje ist 33 Jahre alt und zumindest heute mit einer schnelleren Grundschnelligkeit ausgestattet als ich. Dafür musste sie häufiger gehen als ich. Ich versuchte sie daher auf mein Lauftempo zu bringen, was mir auch phasenweise gelang.

Ich erzählte ihr einige Stories aus meinem verpfuschten Leben und bei km 30 war sie sehr zuversichtlich, dass wir auch zusammen das Ziel sehen würden.

 

Kurz bevor wir wieder an die musikalische V-Stelle kamen, bekam sie allerdings Seitenstiche. Durch häufigere Gehpausen bekam sie das Problem aber wieder in den Griff. Diesmal ließ mich meine Tänzerin in Frieden. So entging mir natürlich ein zweites Gläschen Sekt. Macht aber nix!

 

Bei km 40 hatte Antje das Gefühl mich zu bremsen und bat mich vorzulaufen. Den Wunsch konnte ich ihr aber auf keinen Fall erfüllen. Schließlich kam das Tempo mir ja auch entgegen. Ich selbst fühlte mich topfit. Darüber war ich natürlich sehr froh. Hatte ich doch vor zwei Tagen erst dieses Dilemma…

 

Wir steuerten nun der letzten Herausforderung entgegen. Einen km vor dem Ziel galt es noch einmal zu wandern. Das steilste Stück der Strecke führte uns nun zur Ortsmitte. Dann fühlten wir schon das Stadion. Wir erreichten nach 4:48 h die Ziellinie, welche wir Hand in Hand überschritten.

Antje war sichtlich stolz und glücklich ob ihrer Leistung.

Meine Familie war auch sofort zur Stelle.

Dann drückten Antje und ich uns kurz und verabschiedeten uns. Bye, bye, Antje – alles Gute!

 

Ich ging alsbald zum Duschen. Danach erfuhr ich, dass ich – trotz dieser Laufzeit – den 1. Platz in der AK M65 erreicht habe. Als Belohnung gab es ein Jahres-Abo für Brötchen der Lohner’s Bäckerei. Da dies natürlich aufgrund der Distanz nicht geht, werde ich zur Weihnachtszeit ein Christstollen-Paket per Post erhalten. Nun denn…

 

 

Zusammenfassung:

 

Strecke: Marathon etwa 900 Höhenmeter, Wechsel zwischen Asphalt und Wald

Wetter: ca. 4-12 Grad, heiter bis wolkig, 

Verpflegung: gut

Organisation: sehr gut

Duschen: in der Halle

Zuschauer: wenige

Medaille: ja

T-Shirt: ja, Funktionsshirt gegen Aufpreis

Startgeld: für Marathon 20 €

 

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