Bericht über den  9.  Marathon Mirabelle in Metz am 14.10.2018

 

Metz liegt für mich ja sozusagen vor der Haustür: 65 km sind es nur, davon ein großer Teil über die Autobahn. Wie jedes Jahr hieß es, die Startunterlagen am Vortag am Place de la République, abzuholen. Irgendjemand hat mir zwar einmal erzählt, dass man sie auch am Sonntagmorgen erhält, aber das wollte ich nicht riskieren…

 

So fuhr ich mit Margit bei schönstem Spätsommerwetter am frühen Samstagnachmittag nach Metz. Wir parkten wie jedes Jahr in der Tiefgarage des „Parking République“. Von dort war es nur ein Katzensprung zur Marathonmesse, die wie immer relativ klein ausfiel. Wir genossen nach dem Empfang der Startunterlagen noch etwas das schöne Wetter. In Metz kommt man auch mit einem Rollstuhl gut zurecht.

 

Am nächsten Morgen fuhr ich bereits um 06:30 Uhr zum Startort: Angeblich konnte man die Tiefgarage nur bis 8 Uhr erreichen. Bei den angekündigten Straßensperrungen konnte man sich das gut vorstellen.

Da ich noch genügend Zeit hatte, erkundete ich die Stelle, an der ich gestern die Startnummer bekommen hatte. Das Gelände war von Security abgesperrt. Trotzdem konnte man vereinzelt hinein. Ich konnte aber nichts entdecken, was darauf hinwies, dass es die Startunterlagen auch heute gab…

 

Start war um 9 Uhr bei etwa 12 Grad. Ich hatte mich rechtzeitig in meinem Block eingefunden. Da man Temperaturen um die 25 Grad erwarten durfte, lief ich in kurzer Hose und meinem LTF-Trikot. Da ich zum fünften Mal hier startete, wusste ich auch, dass Sonne pur angesagt war.

Knappe 10 km ging es jetzt erst einmal kreuz und quer durch die Innenstadt. Dies bedeutete viele Biegungen und kleinere Stockungen. Aber es lief irgendwie flüssiger als letztes Jahr. Dies lag möglicherweise daran, dass die Staffel-Marathonis erst eine Viertelstunde nach uns los durften…

Den ersten km absolvierte ich in 5:40 min; irgendwie hatte ich das Gefühl, ich sei schneller unterwegs, aber meine Uhr belehrte mich eines Besseren. Kurz darauf fühlten sich meine Beine etwas schwer an. Aber was soll’s: Sie hatten ja noch genug Zeit lockerer zu werden.

 

So tangierten wir einige Sehenswürdigkeiten der Stadt: imposante Kirchen und Bauwerke, natürlich die Kathedrale und vieles mehr. Bei km 5 gab es die erste V-Stelle. Wasser erhielt man in 0,5 l-Flaschen, mal geöffnet, mal ungeöffnet.

 

Nach 10 km verließen wir endlich die Stadt, am Centre Pompidou vorbei. Keine enge Kurve mehr, es ging auf einer breiten Straße geradeaus. Jetzt kam allerdings ein anderes Phänomen zum Tragen: Die flotten, meist jungen Staffelaner und Staffelanerinnen rückten jetzt von hinten an. Sie legten sich hier nochmals ordentlich ins Zeug, da ihr erster Wechselpunkt anstand. Für mich bedeutete dies, dass ich nun links und rechts überholt wurde. Nach dem Wechselpunkt verstärkte sich das Ganze noch einmal, weil die neuen Teilnehmer nun erst einmal ihre überschüssige Energie los werden mussten…

 

Für die ersten 10 km hatte ich knapp 56 min benötigt, eigentlich schneller, als ich dies zu Anfang erwarten durfte. Aber noch war es ja noch angenehm kühl. Die Sonne hatte aber schon lange das Firmament erobert, und es wurde wärmer!

Wir liefen nun auf den Ort „Magny“ zu, den wir bei km 15 erreichten. Hier war der nächste V-Punkt. Hinter „Magny“ verließen wir die Hauptstraße nach rechts. Mir war klar, dass es von nun an hügeliger werden sollte: Zunächst liefen wir ca. 1 km im Wesentlichen bergan, dann ca. 500 m flach, bevor es dann wieder ca. 1 km bergan ging, wobei wir auch noch eine Nationalstraße mittels einer Brücke überquerten,

 

Wir befanden uns nun in „Pouilly“, einem verträumten Ort mit einem schönen Wohncharakter.

Von „Pouilly“ aus ging es fast nahtlos in den nächsten Ort „Fleury“ über.

Hier hatte ich nach genau 2 Stunden die Halbmarathonmarke erreicht und die Staffelläufer wurden abgelöst. Wir liefen nun einige Zeit bergab, dann wieder flach mit einigen wenigen Kurven. Inzwischen waren wir wohl auch schon nahe der 25 Grad angekommen. So schön dieser Herbst auch ist, die Temperaturen forderten nun ihren Tribut. Ich versuchte soviel Wasser zu erhaschen, wie es nur irgend ging; nicht nur zum Trinken, sondern auch um meinen Kopf zu kühlen. Die Schwammstationen, die immer auf der Hälfte der V-Stellen lagen, waren schon ziemlich ausgetrocknet, bzw. aufgewärmt. So richtig kühl war hier nichts mehr!!

 

Gelegentlich ging es auch noch über etwas schmalere Streckenabschnitte über Schotter. Das bremste mich natürlich immer wieder aus, fragte mich aber gleichzeitig, wie ich das in diesem Jahr in Merzig gemacht hatte. Schließlich lief ich dort meine diesjährige Bestzeit.

 

Bei km 27 war der Ort „Marly“ erreicht. Mittlerweise war mir klar, dass ich für die zweite Hälfte deutlich länger brauchen würde als für die erste.

 

Der nächste Ort hieß „Augny“. Wir verließen ihn bei km 30. Ich begann zu kämpfen.

Zunächst konnte ich aber nochmal etwas entspannen: es ging etwas bergab. Dann kam bei km 32 der letzte Staffelwechsel. Das Überholt werden sollte bis ins Ziel nicht enden. Jetzt, wo ich um jeden km kämpfte, ging mir das irgendwie gegen den Strich.

Zur Abwechslung kam ich zu diesem Zeitpunkt mit einem Läufer aus Merlebach (F) ins Gespräch. So verging der nächste km etwas flotter. Aber schon vor der nächsten Steigung, die ich schon erwartete, setzte er sich nach vorne ab, und ich war wieder am kämpfen. An der steilsten Stelle verfiel ich in den Gehschritt.

 

Am Ende der Steigung erwartete uns der Ort „Moulins-les-Metz“. Hier liefen wir eine kleine Schleife. Jetzt waren es nur noch 7 km, aber der Planet brannte und brannte. Jetzt war ich wieder an dem Punkt angelangt, wo ich einerseits wusste, dass ich das Ziel mit Sicherheit sehen würde, ich aber andererseits auch erkannte, dass es immer schwerer werden würde.

So kämpfte ich mich km für km Richtung Ziel.

 

Der letzte Vorort von Metz, den wir erreichten, hieß „Montigny-les-Metz“. Von jetzt an liefen wir nur noch zwischen Häusern.

 

Die aufmunternden Worte der Zuschauer, die in den Ortschaften durchaus zahlreich waren, prallten irgendwie an mir ab. Die Musik der vereinzelten kleinen Kapellen hörte ich zwar, aber sie kam nicht mehr richtig bei mir an.

 

Ich versuchte an dem einen oder anderen Paar Beine dran zu bleiben. Dies gelang mir jedoch nur kläglich. Keiner lief mein Tempo, aber eins war tröstlich: den anderen ging es im Prinzip auch nicht besser!!!

 

Aber dann waren es nur noch gut 1000 m. Hier musste ich nochmals gehen, weil die Straße leicht anstieg. Dann das letzte Mal nach links abbiegen. Jetzt konnte ich trotz der hohen Häuserreihen den Zielsprecher hören. Dann der kurze rote Teppich und die Medaille. Geschafft!!

Heute hatte ich doch etwas dafür zahlen müssen, dass ich innerhalb von 4 Wochen 4 Marathons gelaufen bin: Berlin, Litzendorf, Bad Kissingen und Metz!

 

Nächste Woche wird pausiert, dann folgt ein IVV-Marathon bei Koblenz; tja und dann; dann kommt die PENSION!!!!

 

Da die Brasserie, die ich im letzten Jahr noch aufgesucht hatte, geschlossen war, machte ich mich in der Tiefgarage etwas frisch und fuhr nach Hause, wo ich gegen 14:45 Uhr ankam.

 

 

Zusammenfassung:

Strecke: etwa 230 Höhenmeter, hauptsächlich Asphalt, in der Stadt aber auch Kopfsteinpflaster.

Wetter: ca. 12-25 Grad, sonnig 

Verpflegung: gut, allerdings keine Cola

Organisation: gut

Duschen: 600 m vom Ziel entfernt

Zuschauer: in der Stadt viele, unterwegs nur in den Orten

Medaille: ja

T-Shirt: ja, Funktionsshirt

Startgeld: für Marathon 42 €, je nach Anmeldezeitpunkt

 

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