Bericht über den 42. Monschau-Marathon in Konzen am 12.08.2018
Ich tauchte heute zum
17. Mal in Konzen auf, 1x habe ich dabei den Ultralauf über
Auf dem Weg nach
Konzen, wo der Start ist – nicht etwa in Monschau, wie man meinen könnte –
gabelte ich den Franzosen Joseph aus Haguenau auf. Er suchte den Weg nach
Monschau, hatte aber nur ein ausgedrucktes Stück Papier in der Hand. Ein Navi
war Fehlanzeige. Deutsch sprach er auch nicht, aber mein Schulfranzösisch, das
ich bei meinen vielen Aufenthalten in Belgien etwas verfeinert hatte, half uns
auch über diese Hürde. Überaus glücklich heftete er sich an meine Fersen.
So trafen wir um 06:30
Uhr in Konzen ein. Ein kurzes Hallo an die üblichen Verdächtigen. Auch Werner
und Matthias von Sportotto bauten gerade ihren Stand auf. Mit ihnen bin ich in
vergangenen Tagen zu einigen Marathons gereist.
Der Start fand heute
zum ersten Mal in der Ortsmitte unmittelbar am Dorfplatz statt, wo auch bisher
das Ziel aufgebaut war.
In der Nacht hatte es gut abgekühlt. Am Start herrschten ca.
8-10 Grad. Durch den veränderten Start hatten wir noch im Ort die erste
kleinere Steigung. Dann ging es auf bekannter Strecke zur ersten Klippe nach
gut 2 km: Ein Schotterweg, vom Regen ausgewaschen, führte nach unten. Und wie
immer hechteten hier vor allem die jungen Staffelläufer an unsereinem vorbei.
Wie üblich kam es auch hier zu den ersten Stürzen…
Dann ging es auf Asphalt etwas nach oben, um die B258 zu
überqueren. An der 1. Verpflegungsstelle bei km 4 schnappte ich mir einen
Schluck Wasser, um dann locker weiter bergab in die Ortsmitte von Monschau zu
gelangen. Monschau ist ein sehr schöner Ort, der von vielen Touristen besucht
wird. Die Autos müssen allerdings größtenteils draußen bleiben. Übrigens:
Belgien ist ja nicht weit, man fährt bei der Anreise sogar durch kleinere belgische Orte, wie z.B. Mürringen. Die Nähe
zu Belgien führt dazu, dass man hier die ein oder andere belgische Spezialität
genießen kann. Im Besonderen meine ich damit natürlich das von mir sehr
geschätzte Bier: Leffe brune!
In Monschau überquert man nun auf flacher Strecke die Rur.
Ein paar Touristen beklatschen hier unser munteres Treiben. Bald verlassen wir
Monschau und es geht entlang der Rur zum nächsten V-Punkt bei km 7,6.
Unmittelbar nach der V-Stelle überquert man die Rur. Danach
folgt die erste Steigung. Um Kräfte zu sparen, gehe ich sofort in den
Gehschritt über. Da ich in den letzten Wochen kaum trainiert habe, ließ ich es
entsprechend vorsichtig angehen. Es folgte nun ein stetes Auf und Ab. Teilweise
lief ich, teilweise wanderte ich. Viele taten es mir gleich. Bei km 11
erreichten wir dann den nächsten V-Punkt. Außerdem fand hier der erste
Staffelwechsel statt. Die „neuen Staffelaner“ huschten dann natürlich flotten
Hufes an uns vorbei.
Die folgenden km waren mir natürlich bestens bekannt: Es
ging immer wieder bergauf, aber auch wieder auf herrlichen Waldwegen leicht
bergab. Dort konnte man es so richtig laufen lassen. So verging dann doch ein
km nach dem anderen.
Selbstverständlich ging es bei mir nicht ganz so flott wie
in vergangenen Jahren, aber meine Vorsicht war gerechtfertigt und sollte auch
belohnt werden…
Bei km 14,3 und 17,8 befanden sich die nächsten V-Stellen.
Ich hätte mir schon etwas Cola gewünscht, aber die gab es erst später.
Nun verließen wir alsbald den Wald. Der Weg schlängelte sich
langsam nach oben. In der Sonne fühlten wir nun die B258, auf der ich am Morgen
angereist war. Kurz vor km 21 überquerten wir sie, und stießen auf die 2.
Wechselstelle der Staffelläufer. Hier schnappte ich mir ein Stück Apfelsine und
Traubenzucker. Irgendwie machte sich bei mir ein Hungergefühl breit, das ich so
vom Marathonlauf nicht kannte. Normalerweise esse ich beim Marathon gar nichts,
höchstens mal ein Gel.
Danach fühlte ich mich wieder besser. Teilweise auf Asphalt
und unter Bäumen ging es jetzt dahin. Zwischen km 22 und 24 geht es wieder
durch die Sonne und auf Schotter. Ein Teilstück, das mir normalerweise gar
nicht liegt. Heute machte es mir aber weniger aus. Möglicherweise lag es daran,
dass ich gelegentlich mal ein paar Meter ging.
Ich kann nicht einmal sagen, wie ich bei km
Nun führte uns die Strecke leicht bergab auf sonnigen Wegen,
bis wir bei km 25 einen Schlenker nach
rechts machten.
Inzwischen hatten wir natürlich ein paar Ultras und Walker
ein- und überholt.
Übrigens gibt es hier auch Pacemaker. Ich hätte mich gerne
dem 4:30-Pacer angeschlossen. Aber erstens sah ich ihn nicht und zweitens hielt
ich es für besser mein eigenes Tempo zu laufen. Die Gehpausen, die ich hie und
da einlegte, hätten mir bestimmt ganz schnell Probleme bereitet dranzubleiben.
Ab und zu kam ich mit dem ein oder anderen Läufer ins
Gespräch. Es waren einige Ersttäter dabei, die den Worten des Veranstalters
Glauben schenkten, dass bei der Hälfte das Schlimmste geschafft sei. Ich wusste
es besser: Insbesondere war ich persönlich darauf gespannt wie ich die
Bisher bin ich immer hinauf gelaufen ohne auch nur einen
einzigen Schritt zu gehen.
Das könnte heute anders sein…
Auf dem sogenannten Heisterweg kämpften wir uns langsam nach
oben, vorbei an den V-Stellen bei km 26,8 und 28. Das Straßenschild
„Kleinfrankreich“ zeigte mir an, dass nun ein sehr schöner Streckenabschnitt
auf uns wartete: der Ort Kalterherberg.
Bis km 31 läuft man durch den Ort, vorbei am Dom und den
vielen kleinen V-Stellen, die liebevoll von den Anwohnern bereitgestellt
werden. Einmal ließ ich sogar meinen nun doch verschwitzten Kopf komplett
abspritzen.
Es war nun richtig warm geworden und ich spürte, dass ich
mit den Temperaturen kämpfen musste. Aber dies kannte ich ja schon von den
Hitze-Marathons, die ich bisher in diesem Jahr gelaufen bin.
Am Ortsende von Kalterherberg ging es scharf nach rechts auf
den „Rosenweg“. Bei km 33 nochmal eine kleine Steigung, die ich gehenderweise
überwinde, dann links unter einer Brücke durch. Auf der Brücke verläuft die
Strecke der Vennbahn.
Tja, und dann ist es soweit. Bei km 34 liegt links das nicht
mehr ganz neue Hotel „Leyloch“. Und vor uns beginnt unmittelbar die erwähnte
Steigung:
Bei km 36 bin ich oben und labe mich ein wenig an der
dortigen V-Stelle. Noch eine Cola im Gehen, dann geht es weiter. Der Rest der
Strecke ist jetzt wieder ein stetiger Wechsel mit leichtem Auf und Ab. Das
meiste laufe ich nun, bin aber auch froh, dass ich noch keinen Krampf bekommen
habe. Mein Flüssigkeitsverlust ist nun doch enorm!
Nach weiteren
Zugegeben: so langsam war ich hier noch nie. Aber trotzdem:
als Sechster von zwanzig in meiner
Altersklasse kann ich mich sehen lassen.
Dennoch: für nächstes Jahr gelobe ich Besserung. J
Auf dem Parkplatz
wartet schon Joseph. Aber er muss sich noch etwas gedulden: Eine Dusche und ein
Bier sind ein Muss.
Dann zeige ich ihm
den Weg nach Prüm und von dort zur Autobahn.
Zusammenfassung:
Strecke: hügelig, knapp
800 Höhenmeter
Wetter: ca. 9-25 Grad, sonnig,
Verpflegung: gut, auch
Cola
Organisation: gut bis sehr gut
Duschen: an der Schule
Zuschauer: nur wenige an
der Strecke, vor allem an den Wechselpunkten
Medaille: ja
T-Shirt: ja, Funktionsshirt
Startgeld: für Marathon 36
€, variiert etwas je nach Anmeldezeitpunkt
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