Bericht über den 43. Lauf "Rund um den Winterstein" am
17.03.2019
Diesen Lauf gibt es
schon seit 42 Jahren mit den Distanzen 10 und
Im letzten Jahr
sollte zu Ehren der 42. Veranstaltung auch eine Distanz von
Da ich keine Lust
hatte, einen 29 km-Lauf, der improvisiert wurde, bei minus 5 Grad und eisigem
Wind zu absolvieren, frühstückte ich dort und trat anschließend wieder die
Heimreise an.
In diesem Jahr war
die Wettersituation eine andere. Bei der Anreise war es trocken und es lag kein
Schnee.
So erreichte ich
bereits um 8:10 Uhr das Schulgelände. Ich frühstückte noch vor Ort und traf
dann die Auswahl der Kleidung. Ich verzichtete letztendlich auf Trailschuhe und
auf eine etwas dickere Regenjacke.
Ich startete
eigentlich in den gleichen Klamotten wie letzte Woche in Kandel. Es sollte die
falsche Wahl gewesen sein...
Außer Christoph vom
LT Hemsbach traf ich keinen Bekannten. Am Start waren schließlich auch nur etwa
150 Marathonis.
Als der Start um 9:30 Uhr erfolgte war es noch trocken und
die Temperaturen bei ca. 10 Grad.
Nach einer Runde um das Schulgelände liefen wir über einen
Radweg nach Ockstadt. Es begann bereits leicht zu nieseln. Um den Ort Richtung
Wald zu verlassen, mussten wir bereits die ersten Höhenmeter absolvieren.
Insgesamt sollten uns etwa 600 erwarten.
Da keine Pacemaker vorhanden waren, lief ich so, wie ich es
als angenehm empfand.
Leider begleitete uns die Autobahn A5 ein paar km, was nicht
so reizvoll war. In dieser Phase ging es noch leicht auf und ab. Ich schloss
mich den 4:15 h - Pacern an. In der Gruppe erhoffte ich mir auch etwas Schutz
vor Regen und Wind. Nach kurzer Zeit erreichten wir den Ortseingang von Kandel.
Man spürte schon jetzt den Schutz durch die Häuser.
Dann verließen wir den Ort und liefen über die bekannte
Landstraße zum Ort Minfeld. Ohne die Häuser hatte der Wind jetzt eine gute
Angriffsfläche auf uns Läufer. Wir bekamen einen ersten Vorgeschmack auf das,
was da noch kommen sollte.
Kurz vorm Ortsausgang von Minfeld kam die erste V-Stelle.
Ich schnappte mir einen Becher Tee und beeilte mich, um meine Gruppe wieder zu
erreichen. Das Tempo von 6 min/km kam meiner Leistungsfähigkeit sehr entgegen.
Nach Minfeld überquerten wir wieder einen etwas längeren
Steckenabschnitt ohne den Schutz von Häusern oder Bäumen. Man hatte schon jetzt
etwas Mühe die Spur zu halten.
Dann wurde es wieder waldreicher und wir liefen auf das Naturfreundhaus
zu. Die Zuschauer hielten sich diesmal in Grenzen: kein Wunder, bei diesem
Wetter.
Hin und wieder regnete es etwas; war aber nicht so schlimm,
wie ich es am Morgen befürchtet hatte.
Kurz nach dem Naturfreundehaus kam wieder ein etwas offenes
Stück mit mehr Wind, bevor wir wieder in den Bienwald eintauchten. Hier kamen
uns schon die führenden Halbmarathonis entgegen.
Bei km 9 bogen wir nach rechts auf die lange und breite K15
ab. Hier hatte ich mit mehr Gegenwind gerechnet. Erfreulicherweise blieb er
aber aus.
Dann kam schon km 10 mit einer V-Stelle. Leider verpasste
ich die Ausgabestelle für Tee, die ich am Ende der V-Stelle erwartete. Sie kam
aber nicht, und schon war ich vorbei. So hieß es für mich, auf die nächste
V-Stelle zu warten...
Bei km 12,5 war dann der Wendepunkt für die Halbmarathonis.
Sie kehrten hier um.
Da ich mich noch in der 4:15-er Gruppe befand, empfand ich
diesmal keine große Leere nach deren Abbiegen.
Wir liefen nun auf der mir sehr bekannten Strecke weiter bis
zum Ortsrand von Schaidt.
Die Musikgruppe, die bisher hier jedes Jahr stand, fand
heute nicht statt. Es war aber km 16,5 erreicht und wir bogen nach rechts in
die Grenzstraße ab, kurz darauf nach links. Bei km 18,3 kamen wir zum ersten
Wendepunkt der Marathonstrecke.
Es ging also wieder zurück auf die lange K15. Vom Wind
spürten wir bis hierher nicht soviel.
Auf der K15 liefen wir weiter bis bei der Halbmarathonmarke
der Weg nach rechts weiter führte, noch tiefer in den Wald hinein. Die Straße wurde etwas schmäler,
aber es gab trotzdem keine Platzprobleme, obwohl uns hier natürlich schon viele
Läufer entgegen kamen. Sie hatten bereits den zweiten Wendepunkt hinter sich.
Der war für mich aber noch etwa
Wir selbst bemerkten noch nicht sehr viel vom weiterhin
auffrischenden Wind. An den Baumkronen erkannte man aber, dass sich da etwas
tat. Und spätestens als ein mittlerer Ast eine Mitstreiterin beinahe schlimm
getroffen hätte, wurden wir wieder an die Gefahr unseres Unternehmens erinnert!
An Wendepunkt 2 befand ich mich zwar immer noch in meiner
Gruppe, ahnte aber irgendwie schon, dass ich nicht ganz mithalten könnte.
Auf dem "Rückweg" zur K15 vergrößerte sich daher
deren Vorsprung peu à peu.
An der K15 angekommen, bog ich nach rechts ab und hatte nun
harte, schnurgerade
Meine Handschuhe hatte ich schon längst verstaut, auch meine
Mütze, da ich einfach in letzter Zeit am Kopf mehr schwitze als in den vorigen
Jahren. Mal ganz davon abgesehen, dass es bei diesen Wetterbedingungen nicht
einfach war, auf seinen Hut acht zu geben.
Dann begann es allerdings wieder heftig zu regnen. Mir egal:
Ich befand mich inzwischen im Kampfmodus und war fest entschlossen, diesen
Marathon zu Ende zu laufen - egal, was da noch kommen sollte!!! Trotzdem klatschte der Regen auf meinen
Körper wie schon lange nicht mehr!
Fest entschlossen kämpfte ich mich die lange Gerade Richtung
Ziel. Endlich: Bei km 37 durfte ich nach links abbiegen Richtung
Naturfreundehaus. Doch was war das: Der Sturm schien stärker geworden zu. An
der nächsten freien Fläche traf er mich mit voller Breitseite! Ich wurde
beinahe von der Straße geblasen. Ich musste gehen. An Laufen war für mich hier
nicht mehr zu denken! Dann endlich wieder Wald!
Kurz hinter km 39 verließ ich diesen jedoch wieder, dazu mit
einem Schlenker nach links, direkt gegen den Sturm! Ich stemmte mich gehender
weise gegen die Naturgewalt bis ich wieder nach rechts abbog. Nun kam der Wind mit all seiner Macht
von hinten. Das ist doch gut - so sollte man vielleicht denken. Aber so schnell
und stark wie dieser blies, konnte ich einfach nicht laufen, zumindest nicht
mehr nach
Der Regen hatte wohl aufgehört, aber das war der einzige
Lichtblick - bis auf die Tatsache, dass das Ziel schon mehr als nur zu erahnen
war.
Dann lief ich ins Stadion ein. Noch fast eine Runde von
Im Ziel, das ich nach 4:24 h erreichte, schnappte ich mir dann ein alk-freies Bier
und begab mich zum Auto.
Wie ich später erfuhr, wurde der Lauf dann doch noch
offiziell abgebrochen weil Bäume auf die Strecke krachten. Die Teilnehmer
konnten jedoch auf eigenes Risiko weiterlaufen...
Fazit: Die
Entscheidung, diesen Lauf trotz Unwetterwarnung durchzuführen, war sicherlich
riskant, auch wenn mein Marathonherz sie gerne annahm.
Das Risiko liegt dann
aber beim Veranstalter. Das nutzt aber dem einzelnen Läufer nichts, der
eventuell durch Äste, Bäume oder herumfliegende Trümmer verletzt wird.
Aber: Nächste Woche
ist bereits der nächste Marathon für mich angesagt, im hessischen Friedberg. Dorthin
bin ich letztes Jahr schon mal vergeblich angereist: Wegen starken Schneefalls
wurde der Marathon abgesagt...
Zusammenfassung:
Strecke: flach, nur
Asphalt.
Wetter: ca. 10-14 Grad, Sturm
Verpflegung: gut, auch
Cola
Organisation: gut
Duschen: nicht weit weg
von der Bienwaldhalle
Zuschauer: nicht
erwähnenswert
Medaille: auf Bestellung
gegen 5 €uro
T-Shirt: ja, Funktionsshirt
Startgeld: für Marathon 30
- 36 €, je nach Anmeldezeitpunkt
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