Bericht über den 16. Salzburg-Marathon
am 19.05.2019
Der 19. Mai ist der
Geburtstag meiner Frau Margit. Um ihr an diesem Tag mal etwas Besonderes zu
bieten, schlug ich ihr vor ein Wochenende in Salzburg zu verbringen. Die
komplette Arbeit bei einer Feier zuhause wäre sowieso an mir hängen geblieben.
"Ihr zu
Ehren" wollte ich dann natürlich die Gelegenheit ergreifen um den dortigen
Marathon bestreiten.
Margit war natürlich
einverstanden. So machten wir uns am Freitag auf den langen und ätzenden Weg
über die A8 nach Salzburg. Nach 8 Stunden hatten wir unser Ziel erreicht. Der
Lohn: Frühlingshaftes Wetter mit Temperaturen, die sich am Sonntag noch auf 24
Grad steigern sollten.
Samstags machten wir
uns zu Fuß bzw. per Rollstuhl auf den Weg zur Eishalle. Dort gab es die
Startunterlagen. Anschließend war Sightseeing angesagt. Natürlich fuhren wir
auch auf die Hohensalzburg, die aus allen Richtungen prächtig zu sehen ist. Auf
der Burg selbst waren wir mit dem Rollstuhl allerdings stark eingeschränkt.
Aber was soll's? So etwas sind wir ja gewohnt. In dem Laden am Fuße der Burg
wurde Schmuck aus Bernstein angeboten. So hatte ich dann auch schon ein
Geschenk für Margit...
Beim anschließenden
Stadtbummel genossen wir die wärmenden Sonnenstrahlen.
Der Start des Marathons
war am Sonntag für 9 Uhr angesetzt. Eine gute Zeit. Da kann man am Anfang noch
etwas Gas geben, bevor einen die Sonne wieder bremst. Der Start war gute 10 min
Fußweg von unserem Hotel entfernt. In kurzer Laufkleidung machte ich um halb
neun auf den Weg und fand mich recht bald in meinem Startblock wieder. Ich
hatte mich für eine Zeit unter 4 h angemeldet. Man kann es ja mal versuchen...
Der Start erfolgte in 3 Schüben, durch 3 Minuten jeweils getrennt. Dadurch
konnte ich um 9:03 Uhr ziemlich weit vorne starten, kein Gedrängel, alles
super.
Bereits im Startblock begann ich zu schwitzen. Es ging kein
Lüftchen, und das sollte sich auch bis zum Nachmittag nicht ändern. In einem
Tempo von 5:30 min/km ging ich meinen 330. Laufmarathon an. Mit der Atmung kam
ich gut zu recht.
Die Strecke muss durchweg als flach bezeichnet werden.
Nach dem ersten km liefen wir an "unserem" Hotel
vorbei, dann ging es weiter auf gepflegtem Asphalt Richtung Stadtteil
Hellbrunn. Vor mir liefen 2 Läufer, die offenbar zusammen gehörten. Da mir ihr
Tempo angenehm erschien, lief ich einfach hinterher. Nach
Dann verließen wir den Asphalt und der Untergrund wechselte
in Schotter. Dies sollte auch bis zum Schloss Hellbrunn so bleiben. Es waren
jetzt bereits 5 kurzweilige km absolviert. Leider fiel bereits hier mein Pacemaker-Team
auseinander. Ich lief mein eigenes Tempo weiter.
Wir waren jetzt schon ein gutes Stück näher an die Alpen,
die hier Tauern heißen, heran gelaufen. Gleichzeitig konnte man die
Hohensalzburg, die die Stadt weit überragt, einmal von der anderen Seite sehen.
Da der Kurs für uns Marathonis zweimal zu durchlaufen war, umkreiste man die
Burg quasi zweimal komplett - allerdings in einiger Entfernung.
Bei km 10 hatte ich eine Durchgangszeit von 56:30 min. Damit
war ich mehr als zufrieden. Inzwischen war es allerdings schon recht warm
geworden, schätzungsweise knappe 20 Grad Celcius. Solche Temperaturen war ich
für dieses Jahr noch nicht so gewöhnt.
Dann umkreisten wir den Leopoldskroner Weiher. Die Frösche
machten einen Heidenspektakel. Trotzdem eine kleine Abwechslung. In freier
Natur machten wir nun ein paar Schlenker, bevor man den Eindruck erhielt, dass
man langsam wieder ins Stadtgebiet kam.
Hier wies die Strecke nun kleine Erhebungen auf. Ich
versuchte nun einerseits den Schatten der Häuser zu erhaschen, andererseits
aber auch die Kurven soweit möglich zu schnippeln. So ging es vorbei an der LKH
und der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität.
Bei km 18,5 überquerten wir mittels der Lehener Brücke die
Salzach und kamen an das Ufer, auf dem die Neustadt lag. Hier befand sich dann
auch gleich wieder eine V-Stelle. Einige Musikgruppen versuchten uns
anzufeuern.
Bei km 20 hatten wir dann auch schon den Kurgarten und den
Mirabellgarten passiert.
Dann überquerten wir die Salzach ein weiteres Mal und befanden
uns damit direkt in der Altstadt. Auf der Höhe des Festspielhauses trennten
sich unsere Wege von denen der Halbmarathonis.
Schnell wurde die Strecke leerer, und wir befanden uns auf
der zweiten Runde.
Bei der HM-Marke wunderte ich mich ein wenig über meine
Zeit: Sie lag genau bei 2:00 h. Ich hätte damit gerechnet, dass ich etwas
besser in der Zeit liegen würde. Da es inzwischen noch etwas wärmer und ich
immer durstiger geworden war, verließ mich der Glaube, dass ich es noch unter 4
h schaffen würde.
Bald lief ein Läufer, den ich von anderen Marathons kannte
auf mich auf. Meine Hoffnung, jemanden gefunden zu haben, der mich zumindest
ein Stück begleiten würde, löste sich bald ins Nichts auf. Nach der Begrüßung
ließ er sich wieder zurückfallen. So war ich dann bis zum Schloss Hellbrunn auf
mich alleine angewiesen. Dann wendete sich das Blatt: Katja aus dem
saarländischen Dudweiler kam von hinten und sprach mich an, da sie an meinem
Trikot meine Herkunft erkannte. So liefen wir nun einige km zusammen. Katja
hatte mit der Wärme ähnliche Probleme wie ich. Leider machte sie mir irgendwann
den Vorschlag, alleine weiter zu laufen. Sie wollte es etwas langsamer angehen
lassen. Ich wusste, dass es ihr nicht gut tun würde, wenn sie mein Tempo weiter
laufen würde, auch wenn ich nur ein ganz kleines bisschen schneller war als
sie.
Inzwischen war ich auch wieder am Froschweiher, und kurz
darauf bei km 36. Ich wagte einen Blick auf die Uhr. Seit ich Katja alleine
gelassen habe, war ich auch wohl etwas schneller geworden. Meine Hochrechnung
ergab, dass ich ungefähr bei 4:11 - 4:12 h das Ziel erreichen würde.
Da ich mich irgendwie etwas erholt hatte, versuchte ich noch
mal zu beschleunigen. An einer V-Stelle tankte ich kräftig Wasser, meine
Laufkleidung auch. Dann hielt ich mich nirgends mehr auf. Bei km 40 wusste ich,
dass ich es sogar noch unter 4:10 h schaffen könnte. So wurde ich unerwartet
doch noch etwas euphorisch, was mir letzten Endes half, bei 4:09:40 h meine
Stoppuhr anzuhalten.
Fazit: Eine schöne Strecke mit Urlaubscharakter, auf der man
nicht unbedingt auf die Uhr gucken muss, aber kann...
Im Ziel gab es ein
echtes Bier und ordentliche Verpflegung. Ich schnappte mir etwas Trinkbares und
kehrte dann zurück zu Margit in unser Hotel.
Zusammenfassung:
Streckeflach, nur wenige
Hm, Asphalt und befestigte Wege
Wetter: ca. 10-24 Grad,
trocken
Verpflegung: gut, auch
Cola
Organisation: gut
Duschen: ?
Zuschauer: in der Stadt, am
Schloss Hellbrunn
Medaille: ja
T-Shirt: ja, gegen
Aufpreis
Startgeld: bei mir 55 €
Zurück zur Startseite Zurück zur
Marathonübersicht