Bericht über den  1.  100 Jahre Bauhaus-Marathon am 28.04.2019 in Weimar

 

Das Jahr 1919 ist das Geburtsjahr der Bauhaus-Geschichte. Ein gewisser Herr Gropius rief eine neuartige Bau- und Möbelform ins Leben. Aber auch Kunstrichtungen, wie Malerei waren davon "betroffen".

Dieses Jahr feiert man nun das 100-jährige Jubiläum. Aus diesem Anlass finden gerade im Osten unseres Landes über 300 Veranstaltungen statt. Glücklicherweise hat auch jemand an die sportliche Seite gedacht und den 1. Bauhaus-Marathon ins Leben gerufen.

Diese Veranstaltung fand nun in Weimar statt.

Viele Städte in Ostdeutschland sind sehr geschichtsträchtig, so auch Weimar. Schiller und Goethe machten zu ihrer Zeit natürlich auch ihre Aufwartung, wie man nicht zuletzt am entsprechenden Denkmal am Marktplatz erkennen kann.

 

Im Mittelpunkt stand aber nun die Geschichte des Bauhauses. Dazu wurde erst vor ein paar Wochen ein eigenes Museum eingeweiht.

 

Margit und ich fuhren bereits am Freitag nach Weimar. Leider machte das Wetter nicht mit, so dass wir den Abend im Hotel verbringen mussten.

Am Samstag gab es ab 12 Uhr die Startunterlagen in der Weimarhalle. Das Wetter erlaubte es auch Margit mit dorthin zu nehmen. Direkt hinter der Halle befindet sich das neue Museum. Wir ließen es uns natürlich nicht entgehen dieses zu besichtigen. Schließlich wollten wir ja auch mal etwas Näheres darüber erfahren. Unser Wissenshunger wurde hier - wie nicht anders zu erwarten - gestillt. Danach ging es wieder ins Hotel. Wir wollten anschließend ohne Auto, dafür mit Rollstuhl, die Altstadt besichtigen. Das Wetter machte uns jedoch abermals einen Strich durch die Rechnung...

So blieb uns nur die Hoffnung auf Wetterbesserung am Sonntag, was für den Marathonlauf auch nicht unwichtig wäre.

Wir hatten Glück!

 

Als der Start um 9:30 Uhr erfolgte, war es inwischen trocken und die Temperaturen lagen bei ca. 10 Grad.

Insgesamt war die Strecke, was das Höhenprofil angeht, recht unterschiedlich: Zunächst war es ziemlich wellig, später aber auch mal längere Zeit flach, dann ging es wieder heftig bergauf.

Es begann wellig, natürlich im Stadtbereich immer wieder Kopfsteinpflaster, mal abgeflacht, mal klein, mal dick.

Nach ca. 2 km verließen wir das Stadtgebiet, und wir steuerten auf einen Ort namens "Niedergrunstedt" zu. Dabei traf ich auf 3 saarländische Laufkollegen.

Der Lauf beinhaltete eine Besonderheit, die ich so noch nirgends gesehen habe: Es gab so genannte Kultur-Auszeiten. Z.B. konnte man im gerade genannten Ort als Läufer eine Kirche von innen besichtigen. Vor und nach dem Betreten wurde mittels einer Matte die Zeit genommen, die man für den Besuch benötigte. Diese wurde dann von der gelaufenen Zeit abgezogen. Wer wollte, konnte diese Auszeit natürlich als Laufpause nutzen, um sich etwas zu erholen... Ein Schelm, der Böses dabei denkt!

 

Meine Bekannten machten hier bereits von der Auszeit Gebrauch, um sich die Kirche etwas näher anzusehen. Ich selbst verzichtete und machte das Ganze bei km 8 an der Autobahnkirche von Gelmeroda. Dabei kühlte ich aber etwas aus, und ehrlich: So richtig gucken konnte ich auch nicht! Schließlich war ich hier zum Laufen und nicht zum Gucken. Gedanklich war ich also eher beim Marathon als bei der Kultur. Daher beschloss ich im weiteren Verlauf auf die Auszeiten zu verzichten.

Es gab an den Punkten aber auch Verpflegung, die insgesamt gut war.

 

Nachdem es bisher eher leicht bergan ging, gab es nun mehrere Passagen, bei denen man es etwas rollen lassen konnte. Außer uns Marathonis waren übrigens auch die Halbmarathonis und die Marathon-Staffeln unterwegs, insgesamt etwa 2500 Läufer.

 

Bei km 10 unterquerten wir die Autobahn A4 und erreichten den Ort Possendorf. Hier war der 1. Staffelwechsel.

 

Dann liefen wir über freie Felder dem Orts Vollersroda entgegen. Bei km 14 waren wir dann dort. Hier konnte man bereits die 4. Auszeit nehmen.

Auf dem Weg zu km 15 überquerten wir wieder die A4 und erreichten ein Waldgebiet namens Belvedere. Das Wetter hatte sich bereits gebessert. Ab und zu schien sogar die Sonne, aber dort, wo dies nicht der Fall war und der Wind ging, fröstelte ich wieder etwas.

Die größten Steigungen der ersten Runde hatten wir hinter uns; nun ging es eher bergab und man konnte es rollen lassen.

 

Jetzt erreichten wir auch schon das Stadtgebiet von Weimar. Nach ein paar Schleifen, wovon eine direkt an dem Hotel vorbei führte, in dem Margit auf mich wartete, erreichten wir den Platz der Demokratie.

Die Halbmarathonis und Staffelläufer mussten hier nach links ins Ziel abbiegen, wir Marathonis liefen geradeaus. Außer uns waren jetzt nur noch die Staffelläufer unterwegs. Es wurde naturgemäß ruhiger, aber es stellte sich keine gähnende Leere ein.

 

Wir kamen nun zum Stadtpark an der Ilm, der wir eine Zeit lang folgten. Meine ersten Hochrechnungen nach 21 km hatten ergeben, dass ich wohl nach 4:30 h das Ziel erreichen könnte.

Auf dem flachen Stück lief ich nun auf eine Staffelläuferin auf, die ein gutes Tempo an den Tag legte. Ich beschloss hinter ihr zu bleiben und sie als Pacemaker zu benutzen. Bei km 25 verließen wir den Park und genossen nun die wärmeren Temperaturen.

Das Laufen machte mir inzwischen recht viel Spaß: Irgendwie begann ich nun verstärkt auf meine Atmung zu achten und befand mich in einer Art "Wettkampfmodus".

Bei km 27 setzte ich mich vor meine Staffelläuferin um mich ein wenig zu revanchieren. Ohne auch nur ein Wort zu sprechen, nahm sie mein Angebot an. Zwei km später sahen wir das Ortsschild von Mellingen. Im Ort ging es relativ steil bergauf. Meine Begleiterin überholte mich nun. Der Grund: hier war der letzte Staffelwechsel und sie beschleunigte daher noch einmal.

 

Ab jetzt ging es bis km 32 im Wesentlichen bergan, teil geschottert, teils geteert, teilweise lief ich, teilweise ging ich. Das Gehen beschränkte sich aber nur auf die wirklich steilen Anstiege, bei denen ich im Laufschritt auch nicht wesentlich schneller gewesen wäre.

Wir tangierten noch mal kurz die A4 und verschwanden dann im Waldgebiet von Belvedere, wo wir eine zusätzlich Schleife liefen, bevor wir bei km 35 wieder auf die bereits bekannte Strecke aus der ersten Runde stießen.

 

Bleibt zu erwähnen, dass man unterwegs immer wieder auf imposante Gebäude stieß, die an Schlösser erinnerten.

 

Ich war immer noch in meinem Wettkampfmodus. Meine Uhr verriet mir, dass ich eventuell noch eine Zeit unter 4:15 h erreichen könnte. Daher ließ ich es jetzt noch mal laufen. Dabei überholte ich etliche Mitstreiter, was mich zusätzlich motivierte.

Bei km 39 tangierte ich wieder "unser" Hotel. Wie beim ersten Mal verzichtete ich auch jetzt auf eine Auszeit.

Da uns aufgrund der Streckenführung gegenüber der ersten Runde ein km fehlte, machten wir noch einen kurzen Abstecher mit einer Schleife durch den Stadtpark.

 

Dann hatten auch wir Marathonis es geschafft: Nach 4:12 h lief ich auf dem Platz der Demokratie ein. Damit war ich sehr zufrieden.

 

 

 

Ohne großen Aufenthalt begab ich mich zu meiner Margit ins Hotel, wo außer ihr auch ein kühles Bier auf mich wartete...

Insgesamt eine gelungene Veranstaltung. Man merkte, dass sie von Profis, nämlich dem SCC vom Berlin-Marathon, unterstützt wurde.

 

 

 

Zusammenfassung:

Strecke: hügelig, ca. 400 Hm, Asphalt und befestigte Wege

Wetter: ca. 8-16 Grad, trocken 

Verpflegung: gut, auch Cola

Organisation: gut

Duschen: ?

Zuschauer: nur an Start und Ziel

Medaille: ja

T-Shirt: ja

Startgeld: je nach Anmeldezeitpunkt 50 - 100 €

 

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