Bericht über den 1. IKANO-Bank-Marathon am 26.06.2022 in Wiesbaden

 

Die hessische Landeshauptstadt lud in diesem Jahr zum ersten Mal zu einem Marathonlauf ein. Die Veranstaltung fand insgesamt zum 5. Mal statt, allerdings erstmals mit der Königsdisziplin.

Da musste ich natürlich hin. Am Samstag reisten Margit und ich an und quartierten uns ganz in der Nähe von Start und Ziel im Mercure-Hotel ein.

 

Dann machten wir uns auf den Weg Richtung Kurhaus mit Kurpark. Am so genannten "Bowling Green" bekam ich meine Startunterlagen. Und es gab auch schon etwas zur Stärkung.

 

Die Strecke sollte aus 4 gleichen Runden bestehen, was den Vorteil hat, dass man nach der ersten Runde weiß, was noch auf einen zukommen wird. Am meisten machte mir aber die Startzeit am nächsten Tag Gedanken: 12:03 Uhr! Das ist normal vielleicht kein großes Thema,

aber bei Temperaturen von 25 Grad und eventuell mehr wäre das eher kein Zuckerschlecken.

 

Nach einer Nacht mit wenig Schlaf hatte ich wenigstens genug Zeit um mich auf den Start vorzubereiten.

Gegen 11:40 Uhr machte ich mich dann auf den Weg zum Start. Der sollte in der Wilhelmstraße sein, unmittelbar an der Stelle, wo ich am Vortag meine Unterlagen abgeholt habe.

 

Dort traf ich noch zwei Laufkumpanen, die ich Pandemie bedingt schon lange nicht mehr gesehen hatte: Da war einmal Gerno; dieser hatte aber bereits seine Konsequenzen aus dem Wetter gezogen und auf die halbe Distanz umgemeldet. Und dann war da noch Stefan. Dieser wollte wie ich den Marathon in Angriff nehmen und eine Zeit um 5 Stunden anpeilen - so wie ich auch...

 

Pünktlich um 12 Uhr wurden dann die 600 Halbmarathonis losgeschickt, 3 Minuten später wir. Für die schnellen Marathonis war das natürlich ein Handicap, weil sie schon bald auf das Ende der Halbmarathon-Kolonne auflaufen würden...

 

Zunächst liefen wir die Wilhelmstraße leicht abwärts, dann kehrten wir um und liefen das Ganze wieder zurück, bogen dann aber nach links ab in die Fußgängerzone. So erreichten wir nach 1 km den Hessischen Landtag und den Schloßplatz.

Eigentlich ging ich davon aus, dass Stefan und ich eventuell zusammen bleiben würden, aber dieser zog schon bald langsam, aber sicher, davon.

Nun beliefen wir die Bahnhofstraße und bei km 1,5 passierten wir das Hotel, in dem wir wohnten. Kurz danach liefen wir wieder nach rechts und damit eigentlich parallel zur Bahnhofstraße; wenig später ging es wiederum nach rechts und kamen so in die Altstadt. Vorbei an Cafés, die schon gut besucht waren, kamen wir wieder zum Landtag und letztendlich auch wieder zur Wilhelmstraße, der wir nun nach links folgten.

Leider ging es jetzt im Wesentlichen leicht bergan bis die Strecke in die Taunusstraße überging. Ab hier ging es noch etwas "steiler" bergauf, bis wir an die Talstation der Nerobergbahn kamen. hier bogen wir dann zweimal nach rechts ab in die Straße "Nerotal".

Von nun an ging's bergab, dann wieder flach. Bei km 7 tangierten wir ganz nahe das Start-/Zielgebiet . Für uns ging aber geradeaus. Die Sonnenbergstraße. auf der wir nun liefen, zog sich ganz langsam immer aufwärts, ca. 2 km lang.

In dieser ersten Runde lief ich die gesamte Strecke ohne Gehpausen. Ab km 8,5 ging es mehr oder weniger abwärts. Wir liefen nun auf der Parkstraße ziemlich lange, bis es rechts ab in die Paulinenstraße ging. Diese führte nun wieder zum Start-/Zielbereich.

Aber abbiegen kam ja noch lange nicht in Frage. Wir mussten geradeaus zur zweiten Runde.

 

Bisher hatten uns die Halbmarathonis begleitet. Das sollte auch in der zweiten Runde so bleiben. Gelegentlich wurden wir von den später startenden 10-km-Läufern überholt. Ganz vereinzelt habe ich dann auch mal einen Halb-Marathoni überholt.

In der ersten Runde wurden wir komplett von der Sonne "verwöhnt", dies änderte sich aber jetzt. Dadurch hatten wir zwar mehr Schatten, aber es wurde auch schwüler...

 

Scheinbar mussten jetzt doch einige Läufer/Innen der Hitze Tribut zollen: Leider hörten wir nicht nur die Sirenen der Rettungswagen, sondern sie bahnten sich ihren Weg durch die Läuferscharen!

 

Die zweite Runde absolvierte ich ähnlich wie die erste, auch in etwa der gleichen Zeit. Am Ende der zweiten Runde startete ich wieder geradeaus durch, während die Halbmarathonis nach rechts ins Ziel abbogen. Dadurch wurde es natürlich schlagartig viel ruhiger auf der Strecke. Für mich war interessant: Kommt noch jemand hinter mir? Dies war tatsächlich der Fall, aber an den "Steigungen" musste ich nun doch die ein oder andere Gehpause einlegen.

Für mich persönlich geht ja schon länger nicht mehr um eine "gute" Zeit; vielmehr steht ein gesundes Ankommen im Mittelpunkt. Ich kann es mir einfach nicht leisten zu kollabieren und dann mit einem Krankenwagen abtransportiert zu werden, während meine Margit im Hotel vergebens auf mich wartet...

 

So kämpfte ich mich also weiter und war froher Dinge. Eine Hochrechnung ergab, dass ich wohl spätesten nach 5 h - 5:20 h im Ziel eintreffen könnte. So tangierte ich etwa bei km 28,5 wieder den Start-/Zielbereich. An dieser Stelle erkannte ich dann vor mir meinen Laufkumpel Stefan.

Er war am Ende, bog nach einem kurzen Gespräch nach rechts zum Zielgelände ab, und war damit raus aus dem Rennen! Möglicherweise hat er sich das Rennen nicht richtig eingeteilt.

 

Ich hingegen lief weiter auf meiner dritten Runde, und nach 31,5 km begab ich mich auf die letzte und langsamste Runde. An einer V-Stelle schnappte ich mir noch 2 Gels, die mir über die letzten km helfen sollten.

Es war nun sehr einsam auf der Strecke. Aber es war auch nicht möglich, sich mit anderen zusammen zu tun: Erstens wären da nur wenige in Frage gekommen, und zweitens hatten sie andere Vorstellungen davon, wann gehe ich und wann laufe ich.

 

Die Einteilung der Strecke in mehrere Runden hat aus meiner Sicht einen weiteren Vorteil: In der letzten Runde weißt Du, dass Du hier zum letzten Mal vorbei kommst!

So benötigte ich auch für die letzte Runde am längsten, kein Wunder. Aber Aufgeben war keine Option, da konnte es noch sooo heiß sein!

 

So lief ich dann nach 5h13min im Ziel ein, wurde mit einer schönen Finisher-Medaille geehrt, aber dann kam die Durchsage, dass ich als ältester Teilnehmer des Marathons eingelaufen sei. Wie die Zeiten sich ändern!!!!

 

Ich genoss dann noch einschönes Bier im Zielbereich, begab mich anschließend zu meiner Margit ins Hotel, und am Abend endete der Tag bei einem guten Italiener...

 

 

 

 

 

Zusammenfassung:

Strecke: viel Asphalt und Kopfsteinpflaster; 300 Höhenmeter.

Wetter: ca. 25-28 Grad

Verpflegung: gut

Organisation: okay

Duschen: ja

Zuschauer: einige in der Stadt

Medaille: ja

T-Shirt: ja

Startgeld: 72 €, als Spätanmelder

 

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