Bericht über den 3. Remstal-Marathon am 29.09.2019 von
Waiblingen nach Schwäbisch Gmünd
Die Teilnahme an
diesem Marathon stand seit einigen Wochen für mich auf der Kippe. Grund: Mein
rechtes Knie bereitete mir seit dem Monschau-Marathon Probleme. Ursache: Ein
Knorpelschaden. Dazu stürzte ich eine Woche später bei einem IVV-Marathon genau
auf dieses Knie.
Der Knorpelschaden
sollte durch das Spritzen eines Hahnenkammproduktes wieder repariert werden.
Positive Erfahrungen hatte ich damit bereits in meinem Läuferdasein gemacht.
Leider gingen meine Kondition und mein schwer erarbeitetes Selbstvertrauen
wieder steil nach unten. Bei Testläufen hatte ich trotzdem die Hoffnung einen
Laufmarathon zu bestehen, egal in welcher Zeit. Wichtig war mir nur, dass die
Schmerzen im Knie verschwunden wären.
Dann war da noch die
Sache mit der Organisation, weil es sich hier um einen Punkt-zu-Punkt-Lauf
handelte. Start war in Waiblingen, wo es auch die Startunterlagen gab; das Ziel
war in Schwäbisch Gmünd. Ich beschloss ein Hotel in Schwäbisch Gmünd zu buchen.
Dann wäre ich nach dem Lauf sofort im Hotel und könnte mich sofort um Margit
kümmern. Auf der Hinfahrt holten wir dann zuerst die Startnummer in Waiblingen
ab und fuhren dann ins Hotel nach Schwäbisch Gmünd.
Am nächsten Morgen
fuhr ich dann zum Start nach Waiblingen. Eine Stunde vor dem Start musste man
dort sein, wollte man noch den dortigen Parkplatz nutzen.
Das Wetter sollte
trocken sein; Temperaturen bis 25 Grad waren ebenfalls angekündigt- übrigens
ganz anders als in Berlin, wo man mit Nieselregen rechnen musste.
Ich hatte noch
genügend Zeit um mich vorzubereiten. Ich entschied mich in kurzer Hose, einem
Funktions-Shirt und meinem Vereinstrikot zu laufen. Da es mir im Wesentlichen
drauf ankam, schmerzfrei zu bleiben, hatte ich mir als Ziel eine Zeit unter 5
Stunden vorgenommen. Ich reihte mich daher etwas weiter hinten ein. Das
Läuferfeld war recht dicht, da zusätzlich nicht nur die Staffeln hier starteten,
sondern auch etwa 1000 Halbmarathonis.
Zufälligerweise befand ich mich recht schnell auf Höhe des
4:30 h-Pacemakers. Ich blieb auch zunächst auf dessen Höhe, da ich keinerlei
Probleme hatte, sein Tempo mitzugehen.
Die Strecke wies insgesamt nur leichte Höhenunterschiede
auf. Es war zwar erst der 3. Lauf seiner Art, der nur alle 2 Jahre stattfinden
soll, aber man wechselt wohl von Jahr zu Jahr die Richtung. Diesmal war die
„Bergetappe“ dran. Anstrengende Höhenunterschiede merkte man aber nicht.
Unsere Gruppe umfasste etwa 10 LäuferInnen und unser
Pacemaker unterhielt sich rege mit denen, die sich um ihn reihten. Ich blieb
zunächst etwas hinten dran, ging damit etwaigem Gedränge z.B. an den V-Stellen
aus dem Wege.
Recht schnell erreichten wir den Ort Weinstadt, wo bereits
der erste Wechselpunkt der Staffelläufer war. Diese konnten insgesamt 8 Läufer
abstellen, so dass die Etappen recht kurz ausfielen.
Dann machten wir uns auf zum nächsten Ort, der Remshalden
heißt. Hier waren wir nach 10,4 km und es war bereits der zweite Wechselpunkt
der Staffeln erreicht. Mir ging es gut, vor allem mein rechtes Knie verhielt
sich ruhig. Später gelang es mir sogar über längere Zeit nicht mehr daran zu
denken. Besser kann es eigentlich nicht sein.
So machten wir uns auf den Weg nach Winterbach, immer
entlang der Rems, die dem Tal seinen Namen gab. Dort war natürlich der nächste
Wechselpunkt bei km 14,2. Ich selbst war inzwischen etwas vor unserer Gruppe,
einfach so, weil es gut für mich lief.
Ich wollte zumindest bis zur HM-Marke die Pace halten. Was
danach kommen würde, war mir zu dieser Zeit relativ gleichgültig. Hauptsache:
das Knie hält!
Auf den nächsten Kilometern verließen wir die Rems etwas und
machten uns auf den Weg nach Schorndorf, km 17,6. Langsam wurde es wärmer! Zur
Erinnerung: Es gab keine einzige Wolke am Himmel. Die Sonne konnte ihre Kraft
also voll entfalten. Der Teer unter unseren Füßen tat ein Übriges. Aber noch
war es erträglich…
An den V-Stellen in den Orten war immer etwas los, bedingt
natürlich durch die Wechsel der Staffeln und die Bewohner.
In Urbach war dann die Hälfte der Strecke erreicht. Dies
bedeutete zunächst zwar ein kräftiges „Hallo“ und Anfeuerungen, hieß aber auch,
dass ab jetzt nur noch die Marathonis bzw. Staffeln
unterwegs waren. Es wurde also ruhiger. Die große Einsamkeit setzte aber
erfreulicherweise nicht ein. Gegenüber dem Start hatten wir inzwischen sage und
schreibe 40 Höhenmeter gewonnen.
Auf dem Weg nach Plüderhausen machten wir zwischendrin mal
einen Abstecher nach links zu einem Wendepunkt, wohl um die nötigen Meter zur
genauen Marathondistanz zu erhalten. Dabei bekamen wir zum ersten Mal so etwas
wie Gegenwind zu spüren. Dies war sehr angenehm. Nach dieser Schleife kam der
Wind wieder unmerklich von hinten. Und es wurde mir langsam bewusst, wie sehr
die Temperaturen seit dem Start gestiegen waren.
In Plüderhausen selbst war beim nächsten Staffelwechsel km
24,6 erreicht. Ich spürte zwar, dass ich langsam langsamer wurde, aber meinen
Pacemaker für 4:30 h sah ich noch nicht.
Dann folgte eine etwas längere Passage bis zum nächsten Ort
immer entlang der Rems mit der ein oder anderen V-Stelle. Übrigens gab es nur
an 2 Stellen Cola. Schwämme oder Wasser zum Kühlen gab es auch nicht, etwas was
ich eigentlich schmerzlich vermisste.
Das Trinkwasser konnte man inzwischen Temperatur technisch
nur noch als lau bezeichnen.
In Lorch bei km33,2 war es dann soweit: Der Pacemaker für
4:30 h überholte mich. Er war inzwischen allein und hatte darüber hinaus auch
seinen Luftballon verloren.
Ich konnte ihm auch nicht mehr folgen. Meine Kraft ging mir
langsam verloren. Das hatte ich eigentlich auch nicht anders erwartet. Ich bin
ja die letzten Wochen kaum gelaufen…
So kämpfte ich mich km für km – mit einigen kleinen
Gehpausen – Richtung Schwäbisch Gmünd. Das Ziel auf 319 müNN
erreichte ich nach 4:37 h – immerhin.
Auf den letzten km verspürte ich zwar immer mal wieder einen
mehr oder weniger geringen Schmerz rechts an meinem rechten Kniegelenk, war
aber erträglich…
Im Ziel schnappte ich
mir dann eine Flasche alkoholfreien Bieres (Weizen) und natürlich die Medaille.
Dann ging es sofort
ins nur 500 m entfernte Hotel.
Dort duschte ich dann
und kümmerte mich um meine Margit (mit Kaffeetrinken).
Um 16:15 Uhr fuhr ich
dann mit einem Shuttle-Bus zurück nach Waiblingen, um mein Auto abzuholen.
Als ich gegen 17:30
Uhr zurück kam, hatte sich das Wetter gedreht: Es kam Sturm auf und es regnete
auch zeitweise. Daher konnten wir leider die Umgebung des Marktplatzes im
Rollstuhl nicht mehr erkunden.
Stattdessen besorgte
ich uns in einer nahe gelegenen Pizzeria eine sehr
lecker Pizza 4 Stagioni…
Fazit: Eine ordentliche Veranstaltung. Die Organisation mit
den vielen Stationen scheint wohl perfekt, insbesondere der Shuttle-Service.
An der Verpflegung kann man aber noch feilen, je nach
Wetterlage.
Zusammenfassung:
Strecke: flach, keine nennenswerte
Steigungen, zu 95 % asphaltiert
Wetter: ca. 10-26 Grad,
trocken
Verpflegung: viel Wasser
und Iso, wenig Cola und Obst
Organisation: okay
Duschen: im Ziel und an
jeder Etappe
Zuschauer: am Ziel und in
den Orten
T-Shirt: im Preis
enthalten (Fu-Shirt)
Startgeld: gestaffelt nach
Anmeldezeit, bei 45 €
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